Landesgericht Krems
Gestohlener Regenschirm führte zu Großeinsatz
Der mehrfach vorbestrafte 35-jährige Rumäne war im Juli 2023 am Kremser Bahnhofsplatz unterwegs. Als es zu regnen begann, nahm er einen Regenschirm aus einem abgestellten Auto. Passanten riefen die Polizei, die mit drei Streifenwagen anrückte.
Situation eskalierte
Die Beamten forderten den Rumänen auf stehenzubleiben. Dieser ging jedoch weiter. Als ein Polizist den 35-Jährigen an der Schulter packte, eskalierte die Situation. Der Rumäne soll den Regenschirm drohend geschwungen haben. Es kam zur Rangelei. Im Zuge dessen stürzten der Beamte und der Rumäne zu Boden. Mit Tritten soll sich der Renitente gegen die Festnahme gewehrt haben. Mehrere Beamte wurden verletzt, erlitten Prellungen. Ein Polizist erlitt einen Riss der Patellasehne und Absplitterungen im Kniegelenk. Er musste mehrmals operiert werden.
Gutachten
Am Kremser Landesgericht beantragte die Staatsanwaltschaft die strafrechtliche Unterbringung des Angeklagten in einem forensisch-therapeutischen Zentrum und stützte sich dabei auf ein psychiatrisches Gutachten, das dem 35-Jährigeneine nachhaltige schizoaffektive Störung mit manischem Zustandsbild sowie eine dissoziale Persönlichkeitsstörung attestierte.
Sediert
Der Beschuldigte, der merklich unter Medikamenteneinfluss stand, antwortete auf die Fragen der Richterin mit schwerem Zungenschlag. Er habe zwar den Regenschirm genommen, sei jedoch nicht auf die Beamten losgegangen. Er sei von den Polizisten gestoßen worden. Der Vorfall tue ihm leid. Er leide unter Schizophrenie, die durch Stress ausgelöst werde. Mehrmals bat er die Richterin nicht mehr ins Klinikum Mauer zurückkehren zu müssen. Er würde lieber in der Justizanstalt Krems einsitzen.
Nach eingehender Beratung folgte der Schöffensenat dem Antrag der Staatsanwaltschaft auf Unterbringung in einem forensisch-therapeutischen Zentrum, um eine medizinische Behandlung und Betreuung des Angeklagten sicherzustellen. Rechtskräftig. -Kurt Berger
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