Landesgericht Krems
Hochschwanger auf der Anklagebank
- Mildes Urteil ist vielleicht Chance für werdende Eltern.
- Foto: Kurt Berger
- hochgeladen von Kurt Berger
Ein Pärchen wie Bonnie & Clyde, aber halt nur provinzielle Schmalspur. Er vorbestraft, verurteilt, kurz nach der Entlassung rückfällig. Sie, auch vorbestraft, jetzt fällt der Geburtstermin fast mit dem Gerichtstermin zusammen, weshalb alle im Verhandlungssaal etwas nervös wirken.
Diebstahl im Supermarkt
Die Anklage lautet auf gewerbsmäßigen Diebstahl. Warum? Die beiden hatten im August im Einkaufscenter Mariandl in der Interspar-Filiale Waren im Wert von 194 Euro eingesackt. Er zeigte ihr, wo sie an den Kassen vorbei hinausgehen solle. Der Alarm ging los. Deshalb stehen sie jetzt unter anderem vor Gericht.
Schützt ihn
Sie ist geständig, belastet ihn nicht. Er habe gar nicht gewusst, dass sie die Waren eingesteckt habe. Ein Video zeigt, dass sie ihn schützt. Er gibt die Waren in ihren Rucksack. Er sagt, ja, ich habe ihr gezeigt, wo sie rausgehen soll.
Getrübtes Vorleben
Er muss sich noch wegen Fahrraddiebstählen und Körperverletzung verantworten und ist geständig. Der Verteidiger spricht über ein getrübtes Vorleben der beiden, verweist auf die bevorstehende Geburt, bittet um ein mildes Urteil.
Er bekommt 12 Monate, davon 10 bedingt. Heißt, mit einem blauem Auge davongekommen, trotz Vorstrafen und schnellem Rückfall. Sie kann das Kind in Freiheit auf die Welt bringen, dank vier Monaten bedingt und viel Empathie der Richterin. Vielleicht eine letzte Chance für werdende Eltern. -Kurt Berger
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