Impulse und Spuren setzen beim Malen
Im Malort Farbenspiel können sich Jung und Alt frei entfalten und beim Malen ohne äußere Einflüsse und Bewertungen ans Werk gehen.
Wenn Dorothea Huber über das Malen spricht, dann leuchten ihre Augen vor Begeisterung und man kann sich gut vorstellen, dass die erfahrene Kindergartenpädagogin Freude und Begeisterung auch ihren Schülern vermitteln kann. „Ich spreche Menschen ab 4 Jahren an. Kinder und Erwachsene genauso, wie Menschen mit Behinderung“, so Huber in ihrem kleinen Atellier namens „malort farbenspiel“ in der Kasernstraße in Krems. Begründet wurde der Malort als Institution bereits vor rund 30 Jahren von Arno Stern in Paris. Er hat nach dem Krieg mit Waisenkindern gearbeitet, später arbeitete er auch mit Erwachsenen. Unabhängig von Alter, Herkunft und Persönlichkeit findet jeder der bereit ist sich einzulassen zum unbeeinflussten Malen, so die Philosophie. Wichtig dabei ist jedoch, die Freiheit in der Gestaltung und die freie Entfaltung der Malenden. „Wir sind es gewohnt, dass wir bewertet werden und unsere Leistung beurteilt wird. Hier gibt es keine Vorgaben, und jeder Mensch kann sich frei entfalten“, so Huber die unter anderem auch eine Montessori-Ausbildung aufweisen kann. Eltern, die ihr Kind anmelden können am Ende des Kurses die Bilder ansehen, aber nicht in Gegenwart des Kindes, um Manipulation zu verhindern. Die Bilder sollen nicht bewertet werden. Die Teilnehmer finden auch immer idente Raum und Arbeitsverhältnisse vor. Sie suchen sich einen Platz, legen das Malhemd an und setzen so ein äußeres Zeichen dafür, dass jetzt eine andere Tätigkeit stattfindet. Es gibt auch keine Vorgaben hinsichtlich des Platzes im Raum. 19 Farben stehen den Künstlern zur Verfügung. Gearbeitet wird mit bis zu drei Pinseln, die speziell gefertigt aus Fleckhaar sind. Nach jeder Maleinheit (90 Minuten, bei Kindern weniger lang) werden die Bilder in eine Mappe eingeordnet und aufbewahrt. An jedem Bild kann solange weiter gearbeitet werden bis jeder Teilnehmer individuell sagt, dass das Bild fertig ist. Angeboten werden Wochenkurse und Jahreskurse, bei Interesse kann man auch einmal nach einem Erstgespräch eine Gratis-Schnupperstunde absolvieren. „Meine Rolle ist es den Malprozess optimal zu unterstützen und alles vorzubereiten und so zu gestalten, dass sich die Teilnehmer nur auf sich und das Bild konzentrieren müssen. Ich bediene die Künstler. Bei mir geht es nicht wie in der Kunst üblich um Vermittlung und Betrachtung, bei mir finden die Leute zur eigenen Spur“, so Huber abschließend.
www.malortfarbenspiel.at
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