Lehrling als Schwarzarbeiter
Keine guten Erfahrungen machte ein junger Mann beim Einstieg in das Berufsleben mit seinem Lehrherrn. Die Arbeiterkammer half.
KREMS/TULLN (wp). Mit viel Freude nahm ein junger Mann die Lehrstelle als Gas- und Wassertechniker bei einem Lehrherrn im Bezirk Krems an. Doch nach 14 Tagen war der Traum vorbei: Der Unternehmer beendete die Probezeit des angehenden Lehrlings unvermittelt. Die zu Rate gezogene Arbeiterkammer (AK) deckte gleich einige Missstände im beendeten „Dienstverhältnis“ auf.
Lehrling nur 4 Tage angemeldet
Der Lehrling musste vom ersten Tag voll mitanpacken und auf Montage mitfahren, was dem Einsatz eines Hilfsarbeiters ohne die dementsprechende Entlohnung gleichkam. Zudem hatte der Unternehmer den Lehrling von den 14 Tagen nur vier Tage bei der Sozialversicherung angemeldet: „Wer mit Lehrlingen so umgeht, darf sich nicht wundern, wenn die Berufsausbildung ins Gerede kommt“, ärgert sich Krems´AK-Bezirksstellenleiter Christian Hemerka. Die AK sorgte dafür, dass im Nachhinein eine korrekte Anmeldung und die ausstehende Lehrlingsentschädigung erfolgte.
Halbjahresbilanz
>> 119 Löhne und Gehälter in der Höhe von 515.592 € forderte die AK im ersten Halbjahr 2010 ein. 82 % des Gesamtbetrages mussten gerichtlich erstritten werden. Immer häufiger lassen es Arbeitgeber auf einen Rechtsstreit ankommen.
>> Die Ansprüche von 54 ArbeitnehmerInnen aus acht insolventen Betrieben wurden gesichert.
>> 953 persönliche Beratungsgespräche wurden durchgeführt
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