Bürgerinitiative Rohrendorf
Neues Bauhofareal mit Ärztezentrum sorgt für Protest

BürgerInnen Rohrendorfs, welche die Stellungnahme der Bürgerinitiative unterschrieben haben, am Areal, das bebaut werden soll. | Foto: Bürgerinitiative Rohrendorf
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  • BürgerInnen Rohrendorfs, welche die Stellungnahme der Bürgerinitiative unterschrieben haben, am Areal, das bebaut werden soll.
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In Rohrendorf formierte sich eine Bürgerinitiative. Grund ist ein geplantes Mehrzweckobjekt mit Bauhof samt Ärztezentrum, das direkt neben dem "Landersdorfer Arm" entstehen soll.

ROHRENDORF. Über 400 Rohrendorfer BürgerInnen unterfertigten bereits eine Stellungnahme der Initiative gegen das Projekt. Ihr Ziel ist es, den naturnahen Erholungsraum samt angrenzender Grünlandflächen-Freihalteflächen zu erhalten.
"Die Aufregung ist verfrüht. Es ist noch nicht beschlossen, wo das Projekt gebaut wird", gibt Bürgermeister Gerhard Tastl zu bedenken, "wir werden alle, die sich Sorgen machen, mit einer Fülle an Informationen versorgen. Wir behandeln jede Stellungnahme."

Die Vorgeschichte

Vor einem Jahr beendete die Gemeindeärztin ihren Dienst und in der Diskussion mit dem Gemeinderat und Pensionisten, die besonders auf medizinische Nahversorgung angewisen sind,  entstand folglich die Idee, ein Ärztezentrum, das auch Wahlärzte beherbergt zu schaffen. "Diese Fachärztliche Versorgung ist bezirksweit zu sehen", erklärt Bürgermeister Tastl, "es wurde nach einem guten Standort gesucht, an dem auch Parkmöglichkeiten gegeben sind. Unser Bauhof ist ohnehin seit Jahren desolat. Darum entstand der Gedanke, ihn aussiedeln, zurzeit befindet er sich ohnehin neben einer Wohnhausanlage mitten im Ort."
Die Schedlmayer Raumplanung ZT GmbH aus Loosdorf wurde damit beauftragt, aus mehreren zur Auswahl stehenden Grundstücken das idealste zu evaluieren.

Das "ideale" Grundstück

Der Raumplaner riet, das Projekt weiter weg von den Häusern, aber an einem Platz, der von der Landesstraße besser erreichbar ist, zu positionieren. "Es stellten sich die Fragen: Was ist geeignet oder verfügbar? Was ist nicht zu weit entfernt?" erinnert sich Tastl, "es wurden zehn Bereiche untersucht, verglichen."
Das "ideale" Grundstück wird nun einer strategischer Umweltprüfung, beziehungsweise werden die Zusagen der derzeitigen Grundeigentümer eingeholt.
"Es gibt nie den besten Platz, sondern nur den am wenigsten schlechten", räumt Gerhard Tastl ein.
Neben einem Grundsatzbeschluss des Gemeinderats gibt es zurzeit nur eine Studie, wie das Projekt aussehen könnte.

Kritik der Bürgerinitiative

Mitglieder der Bürgerinitiative um Roland Raderbauer und Tamara Jahrl-Puchinger kritisiert indes das Vorhaben: "8500 m² Grünland-Freihaltefläche sollen in der Gemeinde Rohrendorf bei Krems in Bauland-Sondergebiet-Bauhof umgewidmet werden. Gelegen ist diese Fläche direkt neben dem „Landersdorfer Arm“ – dem Naherholungsgebiet der Rohrendorfer*innen, in welchem sich ein Natura 2000 Schutzgebiet befindet."

Entgegnung der Gemeinde

Die derzeitige Ackerfläche beträgt tatsächlich mehr als 8.000 Quadratmeter, schließlich müssten auch ein Umkehrplatz, Parkplätze und mehr mitbedacht werden. Mehr als die Hälfte könne allerdings als Acker, Naturspielplatz oder dergleichen genutzt werden.
"Um einen Verlust von agrarischer Fläche kommt man in einer wachsenden Gemeinde nicht herum", gibt Tastl zu bedenken, "der Donauarm selbt hat eine NATURA2000 Widmung, das besagte Grundstück nicht. Wir nehmen sehr wohl Rücksicht."
Die Widmung des Grundstücks wird Bauland-Sondergebiet unter Einschränkung Bauhof sein und darf nur von der Gemeinde genutzt werden. Der Bauhof ist für gemeindeeigne Belange zustündig und beinhaltet kein Altstoffsammelzentrum, das Verkehrsaufkommen werde sich also in Grenzen halten.
Bürgermeister Tastl: "Uns ist seit vielen Jahren bewusst, dass man mit Flächen bewusst und sorgsam gehen muss. Seit 20 Jahren werden bei uns Oberflächenwasser auf natürlichem Grund versickert. Wir handeln im Sinne der Biodiversität."

Die wichtigsten Kritikpunkte der Bürgerinitiative:

• Bodenverlust durch die massive Neuversiegelung der Flächen
• Störender Eingriff in das Naherholungsgebiet und den biodiversen Naturraum
• Die Größe des Areals in Bezug auf die Einwohnerzahl (aktuell knapp 2000 Personen)
• Verkehrsführung für Zu-und Abfahrten durch Siedlungsgebiet (Bauhofanlieferungen)
• Mangelnde Information seitens der Gemeinde

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