Landesgericht Krems
Parksünder ging auf Beamtin los und nötigte sie, das Strafmandat zu stornieren
Sechs Monate bedingte Haft fasste ein 57-Jähriger, der wegen eines Strafzettels ausrastete, am Kremser Landesgericht aus.
KREMS. Die Kontrollorgane zu Verstößen der Straßenverkehrsordnung, im Volksmund Parksheriffs genannt, sind Magistratsbedienstete und somit Beamte. Diese sind oft in Ausübung ihrer Tätigkeit beim Ausstellen von Organstrafmandanten Anfeindungen ausgesetzt.
Schürerplatz
Ein Vorfall, der sich im Jänner 2024 am Schürerplatz in Krems-Stein abspielte, brachte jetzt einen 57-Jährigen vor das Kremser Landesgericht. Er musste sich wegen Nötigung und der Bestimmung zum Amtsmissbrauch verantworten.
Halteverbot
Der Beschuldigte hatte seinen Pkw in einem für Beherbergungsbetriebe reservierten Parkplatz, somit in einem Halteverbot vorschriftswidrig geparkt und war kurz in eine Trafik gegangen. Als er herauskam und einen Strafzettel am Auto vorfand, rastete er völlig aus.
Beschimpft und bedroht
Er fuhr der Magistratsbediensteten nach, beschimpfte sie sexistisch, erhob drohend die Hand gegen sie und nötigte die Frau den Strafzettel zu stornieren.
Vor der Richterin zeigte sich der Angeklagte zerknirscht und geständig. Unter Tränen gab er an, dass er sich an diesem Tag in einem Ausnahmezustand befunden hätte, da er am Morgen vom Tod seiner Mutter erfahren hätte.
Entschuldigt
Als die Beamtin im Zeugenstand saß, umarmte er diese und entschuldigte sich. Diese nahm die Entschuldigung an, sah zu dem um zwei Köpfe größeren Mann auf und sagte „ich habe mich sehr gefürchtet“.
Nach kurzer Beratung verhängte der Schöffensenat eine bedingte Haftstrafe von sechs Monaten mit dreijähriger Bewährung. Der 57-Jährige und die Staatsanwältin legten keine Rechtsmittel ein. Rechtskräftig.
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