Kunst
Petra Holaseks Fastentücher sind in zwei Kirchen zu bewundern

- dieHolasek. Es tut sich auf, Fastentuch, Pfarrkirche Krumau am Kamp, 3543 Krumau am Kamp
22. Februar – 06. April 2023
Mo–So, 8–11 Uhr, während der Heiligen Messe und nach telefonischer Vereinbarung M +43 680 21 42 245 - Foto: www.dieholasek.at
- hochgeladen von Doris Necker
Seit Aschermittwoch haben die um 1261 gegründete der heiligen Margareta von Antiochia geweihte und im 18. Jahrhundert baraockisierte Pfarrkirche Krumau am Kamp und die gotische Staffelkirche Altpölla mit romanischem Kern, eine der ältesten Pfarrkirchen unter Denkmalschutz im Waldviertel, ein Fastentuch.
KRUMAU AM KAMP/ PÖLLAU. Gestaltet wurden die beiden Fastentücher „Es tut sich auf“ von der in Graz und Wien lebenden Künstlerin dieHolasek auf Einladung vom Geistlichen Rat Andreas Janta-Lipinski verantwortlich für den Pfarrverband Krumau-Pölla: Pfarren Krumau am Kamp, Idolfsberg, Altpölla, Neupölla und Franzen.
Brauch in der Fastenzeit
Der Brauch, während der Fastenzeit in Kirchen und Kapellen Altäre oder den gesamten Altarraum mit Tüchern abzuhängen, reicht mehr als 1000 Jahre zurück. Anfangs waren die Tücher einfarbig, später bemalt oder auch bestickt. Die ältesten erhaltenen Fastentücher aus dem 13. Jahrhundert sind weiße, aus ganz feinen Stoffen fast transparent gewebte Leinentücher, durch die schemenhaft hindurchgeschaut werden konnte. Auch heute noch verdecken während der vierzehntägigen katholischen Passionszeit Tücher traditionell die prunkvollen Altarbilder, damit überdies die Augen „fasten“ können.
Petra Holaseks Fastentücher
Obwohl oft kunstvoll gestaltet, ist das Fastentuch grundsätzlich ein Zeichen für das Einfache, für die Reduktion. So verweisen auch Petra Holaseks Fastentücher in ihrer in weiten Partien zurückhaltenden Farbigkeit auf die Zeit der Selbstreflexion, auf eine Zeit, in der wir innehalten und uns ohne Ablenkung auf unser Leben besinnen. Holasek geht es in ihrer Arbeit um Verhüllung und Enthüllung gleichermaßen. Die künstlerischen Interventionen in den Pfarrkirchen Krumau am Kamp und Altpölla im Waldviertel bringen zum Ausdruck, dass hinter dem Acrylbild der Künstlerin etwas sehr Kostbares verborgen liegt, das zu bestimmten Zeiten und am Ende der Fastenzeit wieder feierlich sichtbar gemacht werden wird: Die Enthüllung als demonstrative Offenbarung des Göttlichen.


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