Langzeitpflege
Studie erforscht Wege aus der Pflege-Krise

IMC Forscherteam mit AK Niederösterreich-Präsident und ÖGB NÖ-Vorsitzender Markus Wieser (Mitte); Markus Latzke, Adelheid Schönthaler, Alexander Braun und Manfred Pferzinger (v.l.n.r.). | Foto: IMC Krems
  • IMC Forscherteam mit AK Niederösterreich-Präsident und ÖGB NÖ-Vorsitzender Markus Wieser (Mitte); Markus Latzke, Adelheid Schönthaler, Alexander Braun und Manfred Pferzinger (v.l.n.r.).
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Ein Team des IMC Krems forschte mit Unterstützung des AK Niederösterreich-Projektfonds Arbeit 4.0

KREMS. Eine neue Studie des IMC Krems mit Unterstützung der AK Niederösterreich zeigt dringenden Handlungsbedarf im Bereich der Langzeitpflege auf. Überstunden und hohe Arbeitsbelastung seien die Norm, ebenso hohe Personalfluktuationen. Gleichzeitig zeigt das Projekt mit dem Namen LINK (Langzeitpflege: Implikationen für nachhaltige Karrieren) Auswege aus der Krise auf.

Umfangreiche Befragung

Knapp 1.000 Pflegerinnen und Pfleger hat das Team für das Projekt LINK des IMC Krems nach der Situation am Arbeitsplatz befragt, mit knapp 80 Betroffenen in zahlreichen Workshops und mit qualitativer Sozialforschung Detailanalysen und Lösungsansatz erarbeitet. Kaum eine Studie zur Situation der Beschäftigten in der Langzeitpflege in den vergangenen Jahrzehnten wurde so intensiv durchgeführt wie diese durch den Projektfonds Arbeit 4.0 unterstütze.

IMC Projekt LINK: Lösungsansätze für die Krise in der Langzeitpflege

Die Ergebnisse sind alarmierend: Im Schnitt arbeiten Pflegekräfte rund fünf Stunden pro Woche mehr als vertraglich vereinbart. Das liegt vor allem am Personalmangel, der sich durch Covid-19 verstärkt hat. Darunter leiden die Betreuten: Etwas mehr als die Hälfte der Pflegerinnen und Pfleger gibt an, dass für Patientinnen und Patienten in der Langzeitpflege zu wenig Zeit bleibe. Kritik gibt es auch an der niedrigen Bezahlung in der Branche. Zumindest mittelfristig können laut dem Projekt Auswege aus der Krise gefunden werden. Eine weitere Akademisierung der Berufsausbildung etwa steigere die Attraktivität, und in den Betreuungseinrichtungen müsste sowohl die Beziehungsarbeit gestärkt als auch die Dienstplanung verbessert werden.

Spürbare Verbesserungen gewünscht

Für AK Niederösterreich-Präsident und ÖGB NÖ-Vorsitzenden Markus Wieser bestätigt die Studie die Forderung der AK Niederösterreich nach spürbaren Verbesserungen für Pflegebedienstete: „Pflegekräfte brauchen nicht bloß ein großes Herz, sondern auch eine exzellente Ausbildung – und vor allem auch attraktive Arbeitsbedingungen. Dafür setzen sich Arbeiterkammer und Gewerkschaften weiter ein, und natürlich zeigen wir auch konkrete Lösungsmöglichkeiten auf. Wir werden auch weiter die Bundesregierung und die Bundesländer in die Verantwortung nehmen, um endlich eine spürbare Entlastung im Alltag der Beschäftigten zu schaffen.“

Wichtiger Schritt

Das Projekt sei ein wichtiger Schritt in diese Richtung: „Das vom Projektfonds Arbeit 4.0 geförderte Projekt LINK des IMC Krems hat genau das zum Ziel: Den langfristigen Verbleib im Beruf – bis zur Pension – zu ermöglichen. Was dafür erforderlich ist, wurde von in diesem Berufsfeld tätigen Personen abgefragt und erhoben. Die Erkenntnisse tragen dazu bei, nachhaltige Karrieren in der Langzeitpflege zu ermöglichen und kommen Pflegerinnen und Pflegern und Pflegebedürftigen gleichermaßen zugute“, sagt AK Niederösterreich-Präsident und ÖGB NÖ-Vorsitzender Markus Wieser.

Dialogforum zur Pflegevorsorge

Wie wichtig das Thema Pflege für AK Niederösterreich und Gewerkschaften ist, zeigt sich auch am 19. Oktober: An diesem Tag laden AK und ÖGB zu einem Dialogforum zur Pflegevorsorge im Arbeitnehmer*innenzentrum in St. Pölten ein. Arbeitnehmervertreter*innen, Wissenschaftler*innen und Expert*innen werden – auch auf Basis des Projekts LINK – Lösungsmöglichkeiten für die Pflegekrise diskutieren.

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