Tierschützer orten "verängstigste Schafe" bei Event vor dem Welttierschutztag
KREMS. Inmitten des Getümmels der Festveranstaltung der Donau Universität am 3. Oktober, einen Tag vor dem Welttierschutztag, erregten zwei völlig gestresste Schafe das Mitleid von Studenten und Besuchern.
Kinder verängstigten Schafe – Eltern schauten zu
Eine Studentin fotografierte das Minigehege und hielt nach einem Betreuer der Tiere Ausschau, allerdings ohne Erfolg. Sandra S. (Nachname bekannt) schildert: „Das Gehege bot keinen Schutz oder Rückzugsort, war winzig und zeitweise von Kindern umringt. Einige machten sich einen großen Spaß, sich an jeder Ecke aufzustellen und die Tiere zu schrecken und zu jagen. Diese konnten nur panisch im Kreis laufen. Es hat uns auch verwundert, dass diese Aktionen den Eltern der Kinder offenbar egal waren. Die Schafe haben uns nur leid getan.“
Tierschutzverein-Chefin: "Tierschauen generell überdenken"
Die Obfrau des Tierschutzvereines Krems, Nina Zinn-Zinnenburg ergänzt dazu: „Schafe sind Fluchttiere, sowohl das festliche Treiben, die Musik und die Menschenansammlungen verursachen Stress und Angst. Eine Gehege dieser Dimension lässt keinen Platz für Rückzug und Schutz gegen Übergriffe. Sollten die Schafe ein Teil des Kinderprogramms gewesen sein, dann kann man Kinder und Tiere nicht sich selbst überlassen.“
Probleme könnten auf die Veranstalter aber von offizieller Seite zukommen
Dazu kommt, dass die Veranstaltung nicht ordnungsgemäß bei der Veterinärabteilung gemeldet wurde. Amtstierarzt Michael Oppitz dazu: "Nach dem Tierschutzgesetz muss eine solche Veranstaltung mit Tieren mindestens vier Wochen vorher bei mir gemeldet werden. Das wurde definitiv unterlassen. Das bedeutet, dass diese Präsentation nicht legal abgehalten wurde. Die Veranstalter müssen mit einer Anzeige rechnen."
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