Friedhofsführung in Langenlois
Von Bürgermeistern, Wirtinnen und italienischen Rauchfangkehrern
LANGENLOIS (mk) Zu einer ganzen Reihe der etwa siebenhundert Gräbern und Grüften ging die Führung über den Langenloiser Friedhof an der Wiener Straße - von Dorli Demal, Leiterin des Stadtarchivs, ebenso qualifiziert wie spannend geleitet. Insgesamt fünf Gruppen mit jeweils 9 bis 10 Personen sind es geworden, die etwas oder auch etwas mehr über diesen Friedhof erfahren mochten.
Die Stationen der Führung waren Gräber von bekannten und weniger bekannten Langenloiserinnen und Langenloisern, an denen Dorli Demal auf Besonderheiten der Grabstelle hinwies und Interessantes aus dem Leben der Verstorbenen erzählte. So ging es beispielsweise zu den Gräbern des einstigen Bürgermeisters Anton Wöber; der Anna Mroczek, die das Gasthaus „Zum Hirschen“ (später: „Zum Beethoven“) betrieb; der Heimatdichterin Henriette Pruckner; der Apotheker-Familie Kallbrunner; und von Bürgermeister August Sachseneder und seiner Familie; sowie zu der großen Gruft der Familie Kargl. Weiter führte der Weg etwa zum Grab von Jakob Micheroli, einst Rauchfangkehrer-Meister in Langenlois, der, wie viele andere seiner Zunft, aus Italien nach Österreich gekommen war; zum Ehrengrab von Franziska Ziegler, die ihren Besitz so vererbte, dass damit ein Kindergarten betrieben werden konnte; und zum Grab von Michael Zwickl, einem Wohltäter der Gemeinde, der sein Erbe dem Bürgerspital und dem Armeninstitut vermachte. Berührender Abschluss am Ende der Führung: das Grab des drei Monate alten Karli Berger, der 1955 starb - und dessen Grab noch heute gepflegt wird.
Interessierte - und so gut wie alle waren interessiert! - konnten im Anschluss an diese Friedhofsführung auch noch einen Blick in das historische Beinhaus unter der Stadtpfarrkirche werfen.
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