Vor 100 Jahren - Tödlicher Unfall in der Schwedengasse
Das brachte die Kremser Zeitung 1914:
Tödlicher Unfall. Am 29. Mai nachmittags ereignete sich in der Schwedengasse ein aufsehenerregender Unfall, dem ein Menschenleben zum Opfer fiel. Der 41-jährige verheiratete Maurergehilfe Franz Schneider, wohnhaft Kaiser Friedrichstraße 6, war im Hause des Fleischhauermeisters Merkl an der Außenseite mit Putzarbeiten beschäftigt. Während der Arbeit kam nun Schneider an die im Hause angebrachte elektrische Leitung, erhielt einen elektrischen Schlag und stürzte von der zirka 9 Meter hohen Leiter ab, wo er schwerverletzt und bewusstlos liegen blieb.
Der in der Nähe wohnende k.k. Ober-Bezirksarzt Dr. Bischer wurde sofort zur Hilfeleistung herbeigerufen.
Derselbe kontaktierte einen Bruch des Schädels und ordnete die unverzügliche Überführung ins Krankenhaus an.
Während des Transportes ist Schneider seiner schweren, absolut tödlichen Verletzung erlegen.
Der Unglückliche hinterlässt eine Witwe mit vier unversorgten Kindern. Während der Maurerarbeiten war der elektrische Strom ausgeschaltet; beim Einschalten des Stromes wurde Schneider von Bediensteten des Elektrizitätswerkes auf diesen Umstand aufmerksam gemacht.
Die Leiche wurde gerichtlich obduziert.
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