Langenloiser Dialoge
Vorbilder gesucht!
VON MANFRED KELLNER
LANGENLOIS - Heuer griffen die Langenloiser Dialoge wohl so hoch wie noch nie in ihrer Fragestellung: „Utopien, Visionen, Träume: Was brauchen wir, um die Welt zu retten?“ hieß das Thema der Veranstaltung von LaKult, der Stadtbücherei und dem Katholischen Bildungswerk im Rahmen des „Langenloiser Herbstes“. Als Referentin war Dr. Lisz Hirn geladen - eine österreichische Philosophin und Obfrau des Vereins für praxisnahe Philosophie. In der Dialogveranstaltung ging es - so die Ankündigung - „sowohl um gesellschaftspolitische Aspekte und Markierungen als auch um individuelle Haltungen, die für eine lebenswerte Zukunft bedeutsam sind“.
In ihrem Impulsvortrag nahm Dr. Lisz Hirn die Gäste im gut gefüllten Arkadensaal zunächst mit auf einen Parforceritt durch die Philosophie-Geschichte von griechischen Diogenes und den Kynikern, die Epikureer und Hedonisten über Thomas Morus und Erasmus von Rotterdam bis zu Ernst Bloch und den Philosophen der Gegenwart. Dabei ging es immer wieder um Fragen wie: Kann man ein gutes Leben für alle organisieren? Wie können die Menschen das Handeln wider besseres Wissen überwinden? Lassen sich Wissen und Weisheit vereinen? Gibt es vernünftige und unvernünftige Begierden? Welche Rolle spielt eigentlich das Geld? Braucht es Helden oder gar Super-Helden, um Änderungen herbeizuführen?
Viele der Themen, die die Philosophin angerissen hatte, wurden in der Diskussion noch einmal aufgegriffen und dabei auch unter die Lupe der Praxistauglichkeit genommen. Interessant die Zurückhaltung von Dr. Hirn, als sie nach „ihrer Vision“ gefragt wurde. Immerhin unterstrich sie, dass sie sich mehr Vorbilder für die Menschen wünsche, auch mehr Vorbilder in der Politik. Im Gegensatz zu Heldinnen und Helden, die für andere unerreichbar und unnachahmlich sind, zeigten Vorbilder auf: „Das, was ich kann, das kannst du auch!“ Und so können sie - wie Greta Thunberg in Sachen Klima-Katastrophe - große Bewegungen in Gang setzen.
Vortrag und Diskussion werden durch Beiträge von Jugendlichen der Mittelschule Langenlois weitergeführt. Auf einigen Stellwänden zeigten sie sehr konkret das auf, was für sie richtig, wichtig und dringend ist. Ein bemerkenswertes Fazit auf den Stellwänden: „Die Welt ist voller Lösungen!“
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