Stadttauben haben es schwer
Doppeltes Leid im Winter
In Krems soll bald ein Taubenschlag errichtet werden. Bis dahin leiden die Stadttauben stumm vor sich hin. Vor allem in Winter, melden Taubenpäppler*innen viele unterernährte oder stark ausgekühlte, schwache Tauben. Die Kälte setzt ihnen ordentlich zu.
Auch Stadttauben brauchen ganzjährige Unterstützung
Viele falsche Quellen im Internet behaupten, dass Stadttauben und Wasservögel keine zusätzliche Nahrung im Winter benötigen. "Dies ist ein völliger Irrglaube und schadet dem Federvieh." erzählt uns Ornithologe Josef R. .
Das Problem Stadttauben ist demnach vom Menschen verursacht, da es sich bei den Stadttauben tatsächlich um „verstädterte“, im strengen Sinne auch ausgesetzte Haustiere handelt. Um es ganz klar zu sagen: Im Gegensatz zu einer weit verbreiteten Meinung sind Stadttauben also keine Wild-, sondern Haustiere, die den Anforderungen der freien Wildbahn im natürlichen Lebensraum nicht gewachsen sind.
Tauben bitte nicht unnötig verscheuchen
Im Winter machen die niedrigen Temperaturen und das reduzierte Futterangebot auch Tauben schwer zu schaffen. Häufig sind sie den ganzen Tag auf Futtersuche und müssen sich von weggeworfenen, ungesunden Essensresten ernähren. Viele Tiere sind deshalb geschwächt. Die Tierschutzstiftung VIER PFOTEN warnt besonders im Winter davor, Tauben aus „Spaß“ aufzuscheuchen. Dadurch verlieren die Tiere lebensnotwendige Energiereserven, die sie gerade in der kalten Jahreszeit brauchen. Lassen Sie auch Ihre Kinder keine Tauben scheuchen – und bitten Sie andere Menschen, die Tiere in Ruhe zu lassen, falls Sie sehen, wie jemand Tauben grundlos verjagt.
Welches Futter für Stadttauben?
Stadttauben sind Körnerfresser. Sie bevorzugen : Gerste, Mais, Buchweizen, Futterweizen, Hirse, Futterhanf und geschälte Sonnenblumenkerne. Brotkrümel und Haferflocken sind generell nicht gut für Vögel, weil es verarbeitetes Getreide ist, im Magen quillt, aufweicht und verpampt. Dadurch verkleben sich die Kröpfe der Tauben, dies ist nach Haferflockenfütterung oft der Fall.
Ammenmärchen Taubenkrankheiten
Oft wird vor Tauben, die Krankheiten übertragen könnten, gewarnt. Das ist nicht nur eine Steilvorlage für Tierquäler und diverse Städte, die Tauben gerne grausam verhungern lassen möchten sondern es ist schlicht die Unwahrheit.
Diese Panik schüren Schädlingsbekämpfer und Vergrämungsfirmen, die mit dem Leid der Tauben ihr Geschäft machen.
Tierschützer/Ornithologen für Taubenschläge in den Städten
Stadttauben fielen den Bewohnern und Hauseigentümern nicht weiter zur Plage, wenn die Behörden in allen Städten gleichermaßen ihre Sichtweise ändern und nachhaltige Taubenprojekte unterstützen würden.
Statt Verfolgung und Vergrämung hat sich in vielen Städten ein tierfreundliches und artgerechtes Populationsmanagement für Tauben bewährt: Betreute Taubenschläge. Dort werden die Taubenbestände von aktiven Taubenfreunden und anderen Freiwilligen versorgt und überwacht. Das bedeutet:
Die Tauben erhalten ausreichend artgerechtes Futter und Wasser.
Es erfolgt eine fachgerechte Bestandsreduzierung durch den Austausch von Eiern gegen Attrappen aus Plastik oder Gipseier.
Aufgefundene verletzte oder kranke Tiere sollten schnellstmöglich in einer Wildtierstation oder im Tierheim abgegeben oder gemeldet werden. Zudem haben sich in vielen Städten bereits Vereine gegründet, die sich für den Schutz von Stadttauben einsetzen und kranke und verletzte Tiere aufnehmen. Wie etwa die Facebook Gruppe : Taubenhilfe Krems an der Donau.
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