Heizungsanlagen optimieren lohnt sich für Gemeinden
NÖ Energiebeauftragte nutzten Frühjahrsforen der eNu zum Erfahrungsaustausch
BEZIRK. In Heizungsanlagen öffentlicher Gebäude stecken erhebliche Einsparpotentiale. Werden die Anlagen optimiert, kann die Gemeinde ihre Heizkosten um bis zu 50 Prozent senken. Grund genug für mehr als 40 Energiebeauftragte aus dem Industrieviertel, sich diesem Thema beim Energiebeauftragten-Forum der Energie- und Umweltagentur NÖ am 26. März 2014 in Ebergassing zu widmen.
Wie Heizungsanlagen in kommunalen Gebäuden durch Optimierungsmaßnahmen energieeffizienter gestaltet werden können, war Inhalt des Energiebeauftragten-Forums in Ebergassing. Denn alte Heizanlagen sind oft überdimensioniert, vergeuden viel Energie und stoßen im Vergleich zu neueren Modellen bis zu zehnmal mehr Feinstaub aus. „Die Investition in eine moderne Heizanlage lohnt sich für Gemeinden. Der Umstieg von fossilen auf erneuerbare Energieträger bringt eine Kostenersparnis von bis zu 50 Prozent. Zudem können mit modernen Biomasse-Kesseln Feinstaub- und CO2-Emissionen reduziert werden“, ist Landesrat Stephan Pernkopf überzeugt.
Ulrike Wernhart von der Energie- und Umweltagentur NÖ wies beim Energiebeauftragten-Forum im Ebergassing auf die häufigsten Mängel und Schwachstellen bei kommunalen Heizanlagen hin und gab Tipps, wie Einsparpotentiale einfach umzusetzen sind. „Die Optimierung einer Heizungsanlage ist auch ein Anlass, einen Blick auf das gesamte Gebäude zu werfen. Nur ein gut gedämmtes Gebäude schützt langfristig vor steigenden Energiepreisen. Die Energiebuchhaltung liefert den Energiebeauftragten wichtige Daten mit denen Prioritäten bei Sanierungsvorhaben gesetzt werden können“, so Dr. Herbert Greisberger, Geschäftsführer der Energie- und Umweltagentur NÖ.
Rene Kausl von Kausl Energyservice zeigte anhand eines Praxisbeispiels, wie eine Sanierung beziehungsweise Heizungserneuerung mittels Biowärme-Dienstleistung optimal abgewickelt werden kann. Planung, Finanzierung, Ausführung, Optimierung, Betrieb und Wartung kommen in diesem Fall aus einer Hand. Zusammen mit der Umstellung auf kostengünstige Biomasse bringt diese sogenannte Contractinglösung eine Kostenoptimierung und eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten. „Energiecontracting ist eine Möglichkeit, Sanierungsmaßnahmen umzusetzen. Die Energie- und Umweltagentur Niederösterreich unterstützt Gemeinden bei der Entscheidungsfindung und bietet firmenunabhängige Projektbegleitung an“, so Greisberger weiter.
Neben den fachlichen Impulsen war das Energiebeauftragten-Forum vom intensiven Erfahrungsaustausch im Rahmen von Workshops geprägt.
Weitere Aus- und Weiterbildungsangebote für Energiebeauftragte
Mit dem Ausbildungskurs für Energiebeauftragte Anfang Mai und weiteren Kurs- und Schulungsangeboten im Bereich Stromzählerablesung, Führung einer Energiebuchhaltung und Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED, steht den Energiebeauftragten ein breites Serviceangebot zur Verfügung. Alle Termine finden Energiebeauftragte unter www.umweltgemeinde.at/energiebeauftragte
NÖ Energieeffizienzgesetz 2012
Niederösterreich hat als erstes und bisher einziges Bundesland 2011 ein Energieeffizienzgesetz verabschiedet. Das Gesetz verpflichtet die Gemeinden einen Energiebeauftragten zu bestellen - 538 Gemeinden sind dem bereits nachgekommen. Die Energiebeauftragten sind zentrale Anlaufstelle für alle energierelevanten Fragen in der Gemeinde und unterstützen durch ihre fachliche Ausbildung bei der Umsetzung des Gesetzes. Zudem sind die Gemeinden verpflichtet, Energiedaten regelmäßig zu erfassen und aus den Ergebnissen Rückschlüsse auf die energietechnische Verbesserung der Gemeindegebäude und Gemeindeanlagen zu ziehen. Die Daten dazu liefert das vom Land zur Verfügung gestellte Energiebuchhaltungssystem EMC. Mehr als 450 Städte und Gemeinden nutzen das System mittlerweile. 3.500 Gebäude und 13.000 Zählerpunkte sind darin erfasst und lassen die Gemeinden Energiesparpotenziale erkennen.
Alle Vorträge des Energiebeauftragten-Forums zum Nachlesen: www.umweltgemeinde.at/news/energiebeauftragtenforum-fruehjahr2014
Weitere Informationen und persönliche Beratung für GemeindevertreterInnen
Am Umwelt-Gemeinde-Telefon der Energie- und Umweltagentur: 02742 22 14 44
Oder auf der Website www.umweltgemeinde.at wo alle gemeinderelevanten Informationen zu den Themen Umwelt, Klima und Energie gebündelt sind.
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