Arbeiterkammer vertritt Dienstnehmer
Hotelbetrieb behandelte Mitarbeiter schlecht
Gleich mehrere Dienstnehmer wandten sich im ersten Halbjahr 2023 an die AK Krems, da der Hotel- und Gastgewerbebetrieb, in dem sie tätig sind oder waren, die Dienstnehmern ohne ihr Wissen im Jahr 2022 auf einen neuen Betrieb umgemeldet hat.
BEZIRK KREMS. Dies ist grundsätzlich nichts Außergewöhnliches, da bei Betriebsübergängen (ein Betrieb kauft einen anderen auf, oder die Firma spaltet sich in mehrere Betriebe auf) für die Dienstnehmer:innen das Dienstverhältnis aufrecht bleibt. In diesem Falle hat die Firma aber alle Dienstnehmer:innen einfach mit der Begründung der einvernehmlichen Auflösung abgemeldet und im neuen Betrieb wieder angemeldet. Keiner der Dienstnehmer:innen hat einer einvernehmlichen Lösung zugestimmt.
Beendigungsansprüche
Es wurden auch die Beendigungsansprüche, die in diesem Fall auszubezahlen gewesen wären nicht an die Dienstnehmer:innen überwiesen. In Folge kam es dann im Jahr 2023 dazu, dass die Löhne teilweise nicht mehr ausbezahlt wurden und ein:e Dienstnehmer:in dann im neuen Betrieb während der "Probezeit" einfach abgemeldet wurde. Da es sich rechtlich um ein durchgängiges Dienstverhältnis handelt, war eine Abmeldung in der "Probezeit" aber nicht möglich. Nachdem die Zahlungen schleppend erfolgten, stellte sich heraus, dass auch bei den restlichen Dienstverhältnissen bei der Auflösung nicht immer die korrekte Kündigungsfrist eingehalten wurde, die Löhne zum Teil nicht stimmten und vieles mehr.
Auf die Forderungsschreiben der Arbeiterkammer Krems reagierte der Dienstgeber einfach nicht. Dies führte dazu, dass sich inzwischen 5 Fälle dieser Firma betreffend vor Gericht befinden.
8.000 Hilfesuchende im ersten Halbjahr
„Fast 8.000 Menschen haben im ersten Halbjahr 2022 mit uns Kontakt aufgenommen“, erzählt die Bezirksstellenleiterin Doris Schartner. „Dabei ging es manchmal lediglich um rasche Auskünfte und Informationen“, so Schartner. In mehr als 2.800 Fällen benötigten die Menschen hingegen weiterführende Beratung und die Unterstützung der AK-Expertinnen und -Experten in konkreten Problemfällen. „Gerade die aktuelle Krise macht einmal mehr deutlich, wie wichtig wir als regionale Anlaufstelle sind“, zieht Schartner Bilanz. Insgesamt hat die Bezirksstelle Krems im ersten Halbjahr 2023 mehr als 1,47 Millionen Euro für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der Region gesichert.
Halbjahres-Bilanz 2022 – Bezirk Krems
Leistungen für unsere Mitglieder im Überblick
In der Bezirksstelle angedockt: 7.995
Konkrete Beratungen in Problemfällen: 2.815
Im Arbeits- und Sozialrecht eingebracht: 767.461 Euro
Davon Insolvenzvertretung: 91.608Euro
Für die Mitglieder insgesamt erreicht: 1.474.844 Euro
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.