In Krems geht der 3. Linearbeschleuniger in Betrieb
KREMS: In Niederösterreich geht nun der dritte Linearbeschleuniger für die Strahlentherapie von Krebskranken in Betrieb. Insgesamt verfügt das Land nun über alle 6 im Großgeräteplan des Bundes vorgeschriebenen Linearbeschleuniger und erfüllt nun damit den Strukturplan Gesundheit. Das Gerät wurde bereits im Februar an das Universitätsklinikum Krems geliefert und seitdem auf Herz und Nieren geprüft.
„Mit dem dritten Strahlentherapiegerät in Krems und dem sechsten für ganz Niederösterreich erfüllen wir die Vorgaben des ‚Österreichischen Strukturplan Gesundheit‘ (ÖSG) und bieten damit eine noch bessere Versorgung für die niederösterreichische Bevölkerung. Mit dem neuen Gerät können wir jährlich weitere 400 Patientinnen und Patienten per Strahlentherapie behandeln und hoffentlich auch kurieren“, betont Landesrat Mag. Karl Wilfing.
Derzeit sind 3 Linearbeschleuniger im Universitätsklinikum Krems und 3 Beschleuniger im Landesklinikum Wiener Neustadt positioniert. Diese 6 Geräte sind im Großgeräteplan des Bundes als Zielvorgabe für das Land Niederösterreich festgesetzt. Das neue Gerät ist in der Lage mit einer extrem hohen Dosisrate zu bestrahlen. Dies führt dazu, dass die Zeit der Bestrahlungsbehandlung verkürzt wird, sie noch präziser angewendet werden kann und das umliegende Gewebe optimal geschont wird.
„Diese Behandlungsmöglichkeit lässt uns nahezu sämtliche moderne radioonkologische Methoden anbieten“, erklärt Prim. Mag. Dr. Anja Bayerl, Leiterin der Strahlentherapie-Radioonkologie am Universitätsklinikum Krems.
Einzigartig und sehr bezeichnend ist die Möglichkeit der Bildgebung während der Bestrahlung, das heißt, dass Röntgenbilder der Tumorlokalität in computertomografischer Qualität dargestellt werden können. Durch dieses Verfahren kam es zu einer, in Österreich, einzigartigen Kooperation zweier Abteilungen an unterschiedlichen Standorten, nämlich mit der Neurochirurgie am Universitätsklinikum St. Pölten. Die beiden Abteilungen können jetzt, zeitgleich am jeweiligen Standort das Tumorgewebe während der Bestrahlung beurteilen, die Einzeldosen individuell anpassen und so die Behandlung perfektionieren, ohne das es zu einem Zeitverlust kommt.
„Es macht einen stolz zu sehen, wie in der Region Mitte die Universitätskliniken zusammenarbeiten und so die Versorgung der Patientinnen und Patienten auf sehr hohem Niveau zu halten“, freut sich Hon. Prof (FH) Christa Stelzmüller, MAS, Regionalmanagerin der Region Niederösterreich Mitte.
„In Niederösterreich werden Krebspatienten derzeit in den Landeskliniken Krems und Wr. Neustadt behandelt. Mit dem sechsten Strahlentherapie-Gerät bauen wir die hochwertige strahlentherapeutische Versorgung in Niederösterreich weiter aus“, betont Dr. Edith Bulant-Wodak vom NÖ Gesundheits- und Sozialfonds.
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