Vor 100 Jahren: Rücktritt des Bürgermeisters
Gföhl. Durch zwölf Jahre bekleidete ich, gestützt auf das Vertrauen der Bevölkerung, das Amt eines Bürgermeisters der Marktgemeinde Gföhl.
Ich habe mich stets redlich bemüht, meine Pflichten nach besten Kräften zu erfüllen. Es ist allgemein bekannt, dass die mehr als vierjährige Kriegszeit jeden Bürgermeister vor harte Aufgaben gestellt hat, die oftmals selbst bei größerer Umsicht und Selbstaufopferung nicht zur allgemeinden Zufriedenheit gelöst werden konnten.
Insbesondere die Lieferungen, für die man meistens den Bürgermeister verantwortlich gemacht hat, haben in den beteiligten Kreisen tiefgreifende Verstimmungen hinterlassen und viel Feinseligkeiten erzeugt.
Die letzte Zeit die den Zusammenbruch unseres Staatswesens gezeitigt hat, ist für mich besonders böse geworden, weil sich die Not und der Ärger in einer Weise Lust macht, dass man die Bürgermeister für alle möglichen Drangsale verantwortlich macht,
Das Vertrauen hat unter solchen Umständen gelitten, aber auch die Geduld und Arbeitsfreudigkeit der bisherigen Sachwalter ist gründlich zerstört worden, wenn man sieht, wie alle Mühe, Arbeit und selbstloses Wirken missachtet wird.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.