Premiere
Bühne frei für den Herrn Karl in Wörgl

Jürgen Heiss überzeugt in seiner Rolle als „Herr Karl“.  | Foto: Veronika Spielbichler
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  • Jürgen Heiss überzeugt in seiner Rolle als „Herr Karl“.
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Die Gaststubenbühne Wörgl feierte mit "Der Herr Karl" Premiere im Astnersaal. Gespielt wird noch bis 25. Mai. 

WÖRGL. Wäre die köstliche Heurigenjausn nicht schon verspeist, könnte einem beim Auftritt des legendären „Herrn Karl“ so mancher Bissen im Hals stecken bleiben. Die Gaststubenbühne Wörgl lädt mit ihrer Frühjahrsproduktion im historischen Ambiente des Wörgler Astnersaals noch bis 25. Mai 2022 zum Heurigenabend und lässt dabei ein österreichisches Original der Nachkriegszeit auferstehen. Großartig besetzt - Jürgen Heiss überzeugt als opportunistischer Grantler, der sich die eigene Niedertracht und Skrupellosigkeit klein und schön redet.

Echter Wiener Kleinganove 

Vor sechzig Jahren galt der Fernsehauftritt von Helmut Qualtinger als „Herr Karl“ als veritabler Skandal – nein, so sind wir Österreicher doch nicht! Zeitgenossen, die sich mit der Vergangenheitsbewältigung, mit Ehrlichkeit, Zivilcourage und dem Umgang mit Frauen schwer tun, sind allerdings bis heute nicht ausgestorben. Das Stück aus der Feder von Carl Merz und Helmut Qualtinger kommt ohne Fingerzeig auf andere aus - die Lebensbeichte des im Gemeindebau verwurzelten Wiener Kleinganoven, der sich´s halt immer gerichtet hat, deckt als zeitloser Spiegel schonungslos auch heute noch Unbequemes auf.
Regisseur Thomas Kraft setzt in seiner Inszenierung nicht nur auf den schwarzen Humor des Stückes, sondern auch auf Unterhaltung drumherum, die uns „die harmlose, heile Welt vorgaukelt“ und in die Welt des „Herrn Karl“ eintauchen lässt. Die Heurigenjausn samt passendem edlem Wein aus Gumpoltskirchen wird von Bühnen-Mitgliedern bereits vor Spielbeginn aufgetischt und Markus Mitterer unterhält das Publikum mit Zitherklängen und Wienerliedern. „Hereinspaziert!“ singen Susanne Vikoler und die talentierte Nachwuchsspielerin Emma Heiss als große und kleine Conférencière und zeigen damit den Spielbeginn des eigentlichen Theaterstückes an, in dem der gebürtige Niederösterreicher Jürgen Heiss mit passendem Slang, Schmäh und „Strizicharme“ das Publikum in seinen Bann zieht.

Musikalischer Schluss bei der Gaststubenbühnen-Produktion „Der Herr Karl“ –Susanne Vikoler, Emma und Jürgen Heiss sowie Markus Mitterer (v.l.). | Foto: Veronika Spielbichler
  • Musikalischer Schluss bei der Gaststubenbühnen-Produktion „Der Herr Karl“ –Susanne Vikoler, Emma und Jürgen Heiss sowie Markus Mitterer (v.l.).
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Tosender Applaus bei Premiere

Dass das Konzept aufgeht, zeigte der tosende Applaus und das Publikumsecho nach der Premiere am 29. April, die unter anderem von Wörgls neuem Kulturreferenten Sebastian Feiersinger, Kufsteins Theater-Doyenne Hildegard Reitberger und Mitgliedern der Sendersbühne Grinzens besucht wurde.
Weitere Aufführungen im Astnersaal im Hotel Alte Post in Wörgl finden am 6., 7., 12., 14., 15., 20., 22. und 25. Mai 2022 statt. Einlass zum Heurigen ist immer eine Stunde vor Spielbeginn – der ist wochentags um 20 Uhr und sonntags um 19 Uhr angesetzt. Karten können online über www.gsbw.net gebucht werden und kosten ohne Jause 15 Euro, mit 20 Euro. (vsg)

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