Wolfsrisse in Walchsee
DNA-Analyse bestätigt Wolfsverdacht

Nach mehreren Wolfsrissen und Verdachtsfällen beschäftigte das Thema "Wolf" den Bezirk Kufstein heuer bereits auf mehrfache Weise. (Symbolfoto) | Foto: pixabay
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  • Nach mehreren Wolfsrissen und Verdachtsfällen beschäftigte das Thema "Wolf" den Bezirk Kufstein heuer bereits auf mehrfache Weise. (Symbolfoto)
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DNA-Analyse bestätigt, dass es sich nicht nur in Walchsee um Wolfsrisse handelte. LK-Bezirksobmann Johann Gwiggner fordert vor allem in bislang "nicht betroffenen" Teilen der Gesellschaft ein Umdenken beim Thema "Wolf". 

WALCHSEE, BEZIRK KUFSTEIN (bfl). Das Thema "Wolf" beschäftigte den Bezirk Kufstein heuer bereits auf mehrfache Weise. Wolfsrisse oder Verdachtsfälle auf Risse durch den Wolf gab es bereits in Reith im Alpbachtal, an der Gemeindegrenze von Wildschönau und Hopfgarten, in Erl sowie in Walchsee. 
Die Befunde der genetischen Untersuchungen von Proben, die bei toten Schafen und Ziegen aus dem Gemeindegebiet von Walchsee entnommen wurden, liegen nun vor. Bei allen untersuchten Proben wurde die DNA eines Wolfs nachgewiesen. Der Wolfsverdacht wurde durch die genetischen Untersuchungen damit bestätigt – dies nicht nur für Walchsee, sondern auch für Kössen, Kirchdorf und See im Paznaun. Seit Anfang Juni wurden in Summe im Tiroler Unterland 26 Schafe und elf Ziegen tot aufgefunden. „Bei den Schafsrissen im Gemeindegebiet von Kössen am 26. Juni, in Walchsee am 19. Juni sowie bei den toten Ziegen im Gemeindegebiet von Kirchdorf am 3. Juni wurde jeweils ein und dasselbe Individuum nachgewiesen. Es handelt sich um einen männlichen Wolf, der aus Südosten, aus der dinarischen Population, stammt“, erklärt Martin Janovsky, Experte des Landes für große Beutegreifer.

LK-Bezirksobmann fordert Umdenken

Der Bezirksobmann der Landwirtschaftskammer (LK) Johann Gwiggner äußerte sich im Rahmen der Bezirkstour der Landwirtschaftskammer in Niederndorferberg zum Thema "Wolf" kritisch. Die Alm- und Weidewirtschaft sei mit dem Wolf in größter Gefahr. "Das ist für die Almbauern wirklich deprimierend, weil man einfach sieht, dass hier keine Lösung in Sicht ist", sagt Gwiggner. 
Man sei hier mit sehr großen Tierleid konfrontiert. Man wisse aus eigener Erfahrung, aber auch aus anderen Regionen der Umgebung, dass Herdenschutz im hochalpinen Bereich nicht möglich sei. "Mit Herdenschutz kann man maximal dazu beitragen, dass die Tiere eines anderen gefressen werden", sagt Gwiggner. Langfristig sei ein Schutz nicht möglich, auch wegen der beträchtlichen Höhe, die man bei wolfsicheren Zäunen bräuchte. 
"Man muss sich auch darüber im klaren sein, dass in dem Gebiet, wo Wölfe nun kommen, auch Familien zu Hause sind, die dort leben", sagt Gwiggner. Mögliche Wolfsbegegnungen seien gerade für direkt Betroffene ein großer Unsicherheitsfaktor. Er forderte ein Umdenken in jenen Teilen der Gesellschaft, die sich bislang noch nicht betroffen fühlen. "Wenn man direkt betroffen ist, sieht man es sicher nicht mehr so entspannt", sagt Gwiggner.  
Er gratulierte zudem LK-Präsident Josef Hechenberger zur Gründung des neuen Vereins "zum Schutz und Erhalt der Land- und Almwirtschaft in Tirol". Der Verein, dem Hechenberger als Obmann vorsteht, verfolgt eine Herabsetzung des Schutzstatus des Wolfs, damit man künftig Problemwölfe entnehmen kann.

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