Weltraum
Ellmauer Geophysiker wird neuer ESA-Generaldirektor

Der gebürtige Ellmauer Josef Aschbacher löst mit Anfang Juli 2021 den amtierenden ESA-Chef Jan Wörner ab.  | Foto: ESA–Philippe Sebirot
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  • Der gebürtige Ellmauer Josef Aschbacher löst mit Anfang Juli 2021 den amtierenden ESA-Chef Jan Wörner ab.
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Josef Aschbacher wurde zum neuen Generaldirektor der Europäischen Weltraumorganisation bestellt. Dem Geophysiker, der gebürtiger Ellmauer ist, gelang damit der Griff nach den Sternen.

ELLMAU, TIROL (red). Der Rat der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) wählte Josef Aschbacher am 17. Dezember in Paris zum nächsten ESA-Generaldirektor. Anfang 2021 löst der gebürtige Ellmauer somit den amtierenden ESA-Chef Jan Wörner ab.
Aschbacher hatte sich bei einem Hearing gegenüber seinen Mitbewerbern aus Spanien und Norwegen durchgesetzt. Die aus Schweden kommende Vorsitzende des ESA-Rats, Anna Rathsman, schlug Aschbacher als einzigen Kandidat zur Abstimmung vor. Der ESA-Rat ist quasi der Aufsichtsrat der Weltraumorganisation. Dass mit Aschbacher ein Österreicher an die Spitze der ESA gelangt, gilt als kleine Sensation. Den ESA-Generaldirektor stellten bisher vor allem die großen Mitgliedsstaaten wie Deutschland, Frankreich, Italien und Großbritannien, Österreich trägt dagegen nur rund ein Prozent zum ESA-Budget (6,7 Milliarden Euro im Jahr 2020) bei.

Geborener Ellmauer

Aschbacher, geboren am 7. Juli 1962 in Ellmau, studierte an der Universität Innsbruck Meteorologie und Geophysik. Der Ellmauer blickt auf eine mehr als 30-jährige Berufserfahrung in internationalen Organisationen zurück. 2016 wurde er Direktor für Erdbeobachtung bei der ESA und damit der erste Österreicher, der einen Direktorenposten im ESA-Direktorium bekleidet. Mit dem Bereich verwaltet er das höchste Teilbudget der Raumfahrtagentur. 

Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) ist buchstäblich das Tor Europas zum Weltraum.  | Foto: ESA - P. Carril
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Gratulationen folgten auf Personalentscheidung

„Josef Aschbacher hat meine volle Unterstützung. Mit seiner fundierten Kenntnis der ESA und seiner langjährigen Erfahrung als Direktor des umfassendsten Erdbeobachtungsprogramms der Welt ist Aschbacher ein Garant für die gute Zusammenarbeit zwischen ESA und der Europäischen Union“, so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler, die dem Ellmauer gratulierte.
„Dass die Wahl des ESA-Rats auf Josef Aschbacher gefallen ist, ist aus Österreichischer Sicht durchaus sensationell, denn bislang wurde dieses Amt immer von Kandidaten aus den großen Mitgliedsstaaten bekleidet. Aschbacher zeichnet sich durch seine fundierte Expertise und Erfahrung als international renommierter Wissenschafter und Netzwerker aus, darum sehe ich mit viel Zuversicht der weiteren Zusammenarbeit zwischen ESA und Europäischer Union entgegen. Die Daten aus der Weltraumforschung, insbesondere der von Aschbacher geleiteten Erdbeobachtungsprogramme, sind im Kampf gegen die globale Klimakrise von sehr hohem Wert“, so Hermann Weratschnig, Verkehrssprecher der Grünen. 
Auch Tirols Landeshauptmann, Günther Platter gratulierte dem Ellmauer. „Als Land sind wir stolz darauf, dass mit Josef Aschbacher heute erstmalig ein Tiroler vom Rat der Europäischen Weltraumorganisation ESA zum Generaldirektor ernannt wurde. Ich wünsche Josef Aschbacher für diese neue Aufgabe alles Gute. Ich bin mir sicher, dass die Europäische Weltraumorganisation von der langjährigen Berufserfahrung Aschbachers profitieren wird. Ein Tiroler, der im Herzen Europas seine Heimat hat und auf starke Wurzeln bauen kann, wird auch im Bereich der Wissenschaften seine Spuren hinterlassen“, so LH Günther Platter.

Über die ESA

Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) ist buchstäblich das Tor Europas zum Weltraum. Gegründet wurde die zwischenstaatliche Organisation 1975. Ihre Aufgabe ist es, europäische Raumfahrtkapazitäten zu entwickeln und sicherzustellen, dass Raumfahrt-Investitionen den Bürgern in Europa, aber auch weltweit zugutekommen.
Die ESA hat 22 Mitgliedstaaten: Österreich, Belgien, die Tschechische Republik, Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Ungarn, Irland, Italien, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen, Polen, Portugal, Rumänien, Spanien, Schweden, die Schweiz und das Vereinigte Königreich. Slowenien und Lettland sind assoziierte Mitglieder. 

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