Operettensommer wird auch von Hoteliers in Frage gestellt

Mit allen Mitteln versuchen die Tourismusverantwortlichen, den Operettensommer zu verteidigen, doch gibt es auch Hoteliers, die das bestehende Konzept hinterfragen. | Foto: Operettensommer
  • Mit allen Mitteln versuchen die Tourismusverantwortlichen, den Operettensommer zu verteidigen, doch gibt es auch Hoteliers, die das bestehende Konzept hinterfragen.
  • Foto: Operettensommer
  • hochgeladen von Christian Mey

Während die Verantwortlichen des Tourismusverbandes Ferienland Kufstein vehement für den Erhalt des Operettensommers kämpfen, kommen aus den Reihen der Hoteliers durchaus auch kritische Stimmen.

Auf rund 1,1 Millionen Euro jährlich belaufen sich die Kosten für die Durchführung des Operettensommers in der Festungsstadt laut TVB-Obmann Hans Mauracher. Knapp 500.000 € davon werden von der Stadt Kufstein, dem Tourismusverband Ferienland und dem Land Tirol gefördert. Eine Summe, die auch für einige Mitglieder des Aufsichtsrates hoch erscheint. In einem Internetblog macht darüber hinaus auch Richard Hirschhuber, Wirt des Auracher Löchls, seinem Unmut Luft: „Hätte ich die Musiker und Besucher bei mir im Haus, würde ich auch sagen, dass dies eine wichtige Veranstaltung sei.“ Er kritisiert aber auch, dass sich der Operettensommer nach vier Jahren nicht von selbst finanziert.

Zahlen fehlen
„Der wird sich nie von alleine rechnen“, hält Hans Mauracher dem entgegen. Die Umwegrentabiltät sei jedoch das, worauf es ankäme. Und die würde sich voll und ganz rechnen. Das würden Umfragen bei den Gastronomen beweisen, die der TVB-Obmann bisher jedoch noch nicht auf den Tisch legen konnte.

"Der Operettensommer wird sich nie von alleine rechnen"
Hans Mauracher, Obmann Ferienland Kufstein

Umsatz oder Ertrag?
Den Mehrumsatz bestätigt auch Hirschhuber, der an Operettenabenden bis zu 30% mehr Einnahmen im Restaurant und auf der Terrasse verzeichnen kann. Der Ertrag würde sich jedoch auf Grund der gleichzeitig steigenden Personalkosten in Grenzen halten.

"Der Operettensommer ist gut, aber wie lange kann man sich das leisten?"
Richard Hirschhuber, Hotel Auracher Löchl

Fehlende Hotelstruktur
„Es ist sicherlich eine gute Sache, dass sich der Verband auf die Schiene KULTURA geeinigt hat, für mich und einige wenige andere, jedoch der größte Teil der Hotelstruktur ist dieser Klientel nicht angepasst“, gibt Hirschhuber zu bedenken. „Weiters stellt sich für mich einfach die grundsätzliche Frage, ob die Besucher der gesamten Ferienlandveranstaltungen zum Großteil bei uns im Ferienland genächtigt haben und wenn nicht, weshalb dann ein großer ,Batzen‘ Geld und Ressourcen da rein gesteckt wird? Ich bin zum Beispiel kein einziges Mal hierzu gefragt worden, wenngleich ich nach der Festung das bekannteste touristische Objekt in Kufstein bin“, argumentiert Hirschhuber.

"Der Operettensommer ist nicht einzigartig und nur Mainstream."
Richard Hirschhuber, Hotel Auracher Löchl

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.