Gratis Audio Guide
Rattenberg führt nun mit Smartphone und QR-Code durch die Stadt

Martin Götz (Aufnahmeleitung), Edith Jenewein und die beiden Sprecher für den deutschen Text Isabella Maier und Alexander Schwarz (v.l.) freuen sich über das nun umgesetzte Projekt.  | Foto: Fluckinger
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  • Martin Götz (Aufnahmeleitung), Edith Jenewein und die beiden Sprecher für den deutschen Text Isabella Maier und Alexander Schwarz (v.l.) freuen sich über das nun umgesetzte Projekt.
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Dank 19 QR-Code Tafeln können Touristen und Besucher in Rattenberg von nun an mit dem Smartphone einen kostenlosen akustischen Reiseführer nutzen.

RATTENBERG (bfl). Ein besonderes, regionales Projekt stellte die Kulturausschussvorsitzende der Stadt Rattenberg Edith Jenewein mit ihrem Team am Dienstag, den 12. März in Rattenberg vor. Mittels QR-Code Tafeln sollen Touristen in Zukunft mit gratis Hörtexten durch die Glasstadt geleitet werden.
Das Konzept beruht auf einer Idee, an der Edith Jenewein seit 2016 gearbeitet hat. Ihr Gedanke: Menschen haben mehr Zeit sich in der Stadt und ihrer Umgebung umzusehen, wenn sie Informationen zu der Stadt "akustisch" erhalten. Innerhalb von mehr als zwei Jahren erstellte sie selbst das Konzept sowie die Hörtexte und entwickelte mit ihrem Team ein System, mit dem der Audio Guide einfach an die Touristen "gebracht" werden kann. 19 Glastafeln mit verschiedenen QR-Codes sind bereits an verschiedenen Punkten in Rattenberg zu finden. Alles was man braucht, um die akustische "Stadtführung" zu hören ist ein internetfähiges Smartphone, das eine QR-Code App besitzt. Nach dem "Scannen" des QR-Codes mit der App werden zwei bis vier Minuten lange Texte zur jeweiligen Station auf dem Smartphone abgespielt.

Kurzweilige Texte in drei Sprachen

Zu hören bekommen Besucher dann die zwei historischen Gestalten aus dem späten Mittelalter: Hans Münchauer, Pfleger und Stadtherr von Rattenberg, und seine Frau Eva, die abwechselnd in zwei- bis vierminütigen, kurzweiligen Texten Interessantes über Rattenberg verraten. Die Führung ist derzeit in den Sprachen Deutsch, Englisch und Italienisch verfügbar. Abgespielt werden die Texte immer automatisch in jener Sprache, in der das Smartphone "eingestellt" ist. Handelt es sich um eine andere Sprache als jene drei, die bereits verfügbar sind, wird der Englische Audio-Text abgespielt. Die Sprecher für Eva und Hans Münchauer kamen dabei alle aus der Region. Allen voran für die deutsche Version: Isabella Maier und Alexander Schwarz, die beide Mitglieder der Schlossbergspiele Rattenberg sind.
Der Einstieg der Führung befindet sich in der Gerichtspassage im Osten bzw. am alten Rathaus im Westen der Stadt. Ein kompletter Rundgang durch die Stadt dauert mit dem Führer rund eine Stunde – dies ohne Wegzeiten. Interessant soll der Service vor allem für Tagesgäste sein, die beispielsweise zu Ereignissen, wie dem Mittelalterspektakel oder dem Rattenberger Advent in die Glasstadt reisen. Eine Gefährdung oder Konkurrenz zu Führungen mit Stadtführern sieht Jenewein nicht, da der neue akustische Reiseführer nicht auf Gruppen, sondern auf Individualtouristen abziele.

Besondere technische Lösung

Es gibt in anderen Städten und Orten bereits Reiseführer mit QR-Code-Reader wie in Burghausen oder in Kramsach im Höfemuseum. "Unser Ziel war es von Anfang an etwas zu machen, das möglichst leicht für alle Personen zugänglich ist", sagt Martin Götz, der im Projekt für die Aufnahmeleitung und die technische Umsetzung zuständig war. Auch andere Lösungen mit Smartphones, wie beispielsweise die Audio-Guide-App in Kufstein, sind bei Führungen bereits verbreitet. Neu ist in Rattenberg aber, dass Besucher keine eigenen Apps installieren und auch keine Daten herunterladen müssen, um diesen Service in Anspruch nehmen zu können.
Die Besucher müssen mit ihrem Smartphone (mit Internetzugang und QR-Code-App) nur mehr den QR-Code fotografieren. Das Smartphone erkennt den Code und fragt ob es "verbinden" soll, wobei die technische Abwicklung über einen Server läuft. Die Besucher hören damit immer den richtigen Text am richtigen Ort. "Bezahlen" müssen Nutzer nur etwaige anfallende Telefongebühren.
Die Gesamtkosten des Projektes liegen knapp unter 10.000 Euro. Die Kosten für den technischen Teil von rund 6.500 Euro werden im Rahmen einer Leader Förderung finanziert. Durch Spenden und Sponsorengelder bleiben der Gemeinde Rattenberg selbst voraussichtlich weniger als 1.000 Euro an Kosten zur Finanzierung. Hinzu kommt noch Kosten über 350 Euro pro Jahr für die Servergebühren.

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