Wiesen- und Gartenkräuter: Gesundheitsspender in Küche & Medizin

Kräuterexpertin Maria Bachmann | Foto: Sportalpen Marketing
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BEZIRK (red). In der „Almapotheke“, wie am Berghaus Aschenbrenner, oder bei speziellen Kräuterwanderungen, wie sie Maria Bachmann und Christiane Kirchmair unternehmen, können Interessierte viel über die Wirkung von Kräutern erfahren. Auch innovative Tradtionsgasthäuser kreieren köstlich Gesundes mit Kräutern.

Almapotheke: Heilkräfte der Natur

Heilende Wirkung oder Gift – bei vielen Pflanzen und Kräutern ist optisch oft nur ein kleiner, feiner Unterschied zu erkennen, ihre Wirkung jedoch unterscheidet sich enorm. Da ist genaues Hinschauen gefragt. Wer mehr über Kräuter erfahren möchte, besucht zum Beispiel die „Almapotheke“ am Berghaus Aschenbrenner, wo fünf verschiedene Module die Wirkung von Kräutern und ihre Verwendung in der Medizin veranschaulichen und an kleinen "Duftklappen" Interessierte das Thema erschnuppern lassen.

Die Kraft heimischer Kräuter

Kräuterexpertin und Phytotherapeutin Maria Bachmann entführt von Mai bis Oktober in die Welt der Kräuter – im Rahmen eigener Kräuterwanderungen gibt sie ihr breites Wissen über die unterschiedlichen Wirkungen und Kräfte der Pflanzen im Kaisergebirge preis und zeigt, wie vielfältig sie einsetzbar sind. Auf etwa 1.000 Höhenmetern, auf der Aschinger Alm bei Ebbs, werden die Kräuter zu Salben, Elixieren oder leckeren Kräuteraufstrichen verabreitet und köstliche Tipps und Tricks ausgetauscht.

Ein Gesundheitsraum: Die Kräuterwelt Thierseetal

Den Bezug zur Natur wiederherstellen und näher bringen möchte Phytotherapeutin Christiane Kirchmair in ihrem Kräuterparadies in Hinterthiersee. Von Mai bis Oktober bietet sie Führungen und Workshops an, in denen sie erklärt, welche heilenden Kräfte sich in den Kräutern verbergen und wie man diese für sich als Arznei, in der Küche oder auch als Kosmetik nutzen kann. In Kirchmairs Kräutergarten befinden sich über 120 verschiedene Pflanzenarten, neben den großzügig angelegten Sorten gibt es auch zahlreiche Wildkräuter unter ihnen – wer mag, kann gerne kosten.

Kräutergarten im Hochtal

Gemeinsam mit drei Generationen bearbeitet Familie Haas ihren Bergbauernhof auf 1.030m Seehöhe in der hintersten Wildschönau – mit elf Hektar Grünland, einer Alm und einem Kräutergarten von rund 700 Quadratmetern. Eine ausgewogene Fruchtfolge trägt zum Ertrag bei. Die Kräuter und Blüten werden gepflückt - in der hauseigenen Trocknungsanlage getrocknet und abgefüllt. So stehen sie dann im kleinen "Hexenkammerl" zum Verkauf bereit. Viel Handarbeit und Liebe steckt hinter den verschiedensten Teesorten, speziellen Hausmitteln und den hochprozentigen Helferchen.

Gegen jedes Wehwehchen ist ein Kraut gewachsen

Bei Gertrud Messner am Neuschwendthof in Brandenberg finden Anhänger von Heilkräuter einen besonderen Garten der Permakultur in Tirol – überliefertes Wissen von der heilenden Wirkung der Alpenkräute. Familie Messner bewirtschaftet den Hof seit vielen Jahren. Und die Kräuter riechen nicht nur gut, sie helfen auch bei so manchen Wehwehchen. Die Kräuterbäuerin hat es sich zur Aufgabe gemacht, die gesundheitsfördernden Kräfte von heimischen Pflanzen in Salben, Öle, Tees und Mischungen zu verarbeiten. Besonders im alternativmedizinischen Gebrauch „gibt es für jedes Kraut eine Krankheit“ meint Gertrude, man muss nur die pure Kraft der Natur nutzen, die vor jeder Haustüre wächst. Ihre Kräuterkenntnisse sind im In- und Ausland gefragt, darum hat sie bereits zwei Bücher veröffentlicht: „Gertrude Messners Kräuterhandbuch“ und „Gesund durchs Jahr mit der Kräuterbäuerin“ (beide im "Löwenzahn Verlag" erschienen). 

Hildegard von Bingen: Jahrhunderte alte Kräuterkraft

Kräuterfachfrau Maria Schellhorn lädt jeden Freitag zu einer Kräuterwanderung durch die Umgebung von Reith im Alpbachtal, wo viele Kräuter für den täglichen Gebrauch wie Ysop, Weinraute, Salbei, Minze oder Liebstöckel wachsen. Dort findet sich auch der Schau- und Erholungsgarten nach Hildegard von Bingen, wo erfahrene Kräuterexpertinnen auf Wunsch wertvolle Einblicke in die "Hildegard"-Heilkunde bieten. Er ist der erste seiner Art in Tirol und wird von "St. Hildegardverein" gehegt und gepflegt. Annähernd 300 Pflanzen - Kräuter, Gemüse, Bäume und Sträucher - sind im naturkundlichen Werk der Hildegard beschrieben. Unter ihnen sind sowohl Wild- als auch Kulturpflanzen, Feldfrüchte wie Gartengewächse, viele davon habenin Reith ihren Platz gefunden, eingeteilt nach Anwendungsmöglichkeiten. So findet sich im "Gemüt/Kopf"-Beet, alles, was der Seele gut tut: Ysop, Aronstab, Veilchen und vieles mehr. Die weiteren Beete sind dem Herz, dem Magen, der Leber, Lunge/Atemwege, Bewegung und der Haut zugeordnet.

Der wohl älteste Pflanzen- und Kräutergarten findet sich auf der Festung

Die Jahrhunderte alte Festung Kufstein birgt so manche Geheimnisse und Schätze, darunter auch den wohl ältesten Pflanzen- und Kräutergarten der Region. Auf der "Annabatterie" findet sich ein Garten mit über 100 verschiedenen Pflanzen und Kräutern. Jedes Gewächs wird auf einer kleinen Tafel beschrieben und dessen Besonderheiten erklärt. Viele Kräuter wurden und werden in der Küche sowie als Medizin verwendet. 

"European Ayurveda" im Kräuterbeet

Der Kräutergarten am Lindhof in Thiersee wurde nach den Grundsätzen von "European Ayurveda" spiralförmig angelegt und lässt die Verbindung zwischen indischen Lebensweisheiten und Tiroler Natur spüren. Die ayurvedische Lehre sieht vor, dass bei Kuren nur Nahrungsmittel höchster Qualität aus heimischer Landwirtschaft gegessen werden, die dem Körper auch vertraut sind. Frisches Gemüse und Obst aus dem eigenen Garten, Honig von den eigenen Bienen sowie frische Kräuter sind der Grundstein für eine heilsame ayurvedische Ernährung. Im Garten des Lindhofs wächst von A wie Alant bis Z wie Zistrose fast jedes Kraut – und findet auch in der Küche Verwendung. Der Lindhof versucht das Wissen um die besondere Heilkraft mancher Kräuter zu bewahren und ein (neues) Bewusstsein dafür zu wecken – mit Führungen, Workshops und Kochkursen, damit die erlernte Theorie auch in die Praxis umgesetzt werden kann.

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