Dammbau: Wörgl kämpft für mehr Hochwasserschutz
Stadt und Bürger kämpfen weiter für Hochwasserschutzmaßnahmen, besonders für einen Damm.
WÖRGL (ck). Im August 2005 wurde Wörgl vom Hochwasser schwer getroffen, hunderte Bewohner mussten mitansehen, wie ihre eigenen vier Wände unter Wasser standen. Trotz einiger kleiner Verbesserungsmaßnahmen ist die Angst der Anrainer geblieben, dass sich die Ereignisse in Zukunft wiederholen könnten.
Eine wirkliche Schutzmaßnahme wäre einerseits die Verbauung des Lahnbachs (inkl. direkter Ausleitung in den Inn) und des Latreinbachs, aber vor allem der Bau eines Damms entlang des Inns. Bei einer Informationsveranstaltung vergangene Woche informierte Bürgermeisterin Hedi Wechner die zahlreich anwesenden Bürger über den aktuellen Stand.
Projekte eingereicht
Der 1.200 Meter lange Hochwasserschutzdamm am Inn ist inzwischen fertig projektiert und zur wasserrechtlichen Genehmigung beim Land eingereicht worden. Sobald die Genehmigung vorliegt, will man mit dem Dammbau starten. Die Kosten liegen bei rund 800.000 Euro. "Ich glaube aber nicht, dass sich das heuer noch ausgehen wird, weil die Verfahren sich ziehen", ist Johann Peter Egerbacher vom Stadtbauamt nicht allzu optimistisch. Das zweite große Projekt, die Verbauung des Lahn- und Latreinbachs, wird auf acht Mio. Euro geschätzt.
Einen Schritt nach vorne will Wechner durch ein Gespräch beim Land Anfang Mai erreichen. Wechner: "Es ist der explizite Wunsch der Stadt, diesen Damm zu errichten." Problematisch ist, dass laut Wechner im Hochwasserfall Überflutungsflächen entlang des Inns vorgesehen seien. Die Bürgermeisterin stellt jedoch klar, dass Wörgl dadurch nicht der Leidtragende sein darf.
Bürger fordern Fortschritt
Die anwesenden Bürger zeigten sich durchwegs froh über die offene und ehrliche Information der Stadt, sprachen aber auch eine Reihe von Problemen an und kritisierten den unsicheren Zeitplan für weitere Maßnahmen. Anrainer Willi Aufschnaiter: "Meine 23 Punkte lange Forderungsliste an Hochwasserschutzmaßnahmen ist jetzt fünf Jahre alt, nur neun sind erledigt." Sollte es keine Fortschritte geben, könnte es zu Protestmaßnahmen der Bürger kommen.
Grundwasserpegel konstant
In der Vergangenheit waren auch immer wieder Stimmen laut geworden, die einen Anstieg des Grundwasserspiegels vermuteten. Diese Annahme konnte Vizebgm. Andreas Taxacher entkräften: "Der Spiegel ist sehr konstant und hat sich in den letzten Jahren nicht wirklich verändert."
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