Mit 21 Listen in 20 Gemeinden im Rennen

Bezirks-GF Michael Schiestl, der Angather GR Bruno Mayrhofer sowie die Bürgermeisterkandidaten Martin Wimpissinger (Angath) und Klaus Mairhofer (Langkampfen, v.l.).
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  • Bezirks-GF Michael Schiestl, der Angather GR Bruno Mayrhofer sowie die Bürgermeisterkandidaten Martin Wimpissinger (Angath) und Klaus Mairhofer (Langkampfen, v.l.).
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BEZIRK (nos). Bezirkssekretär Michael Schiestl und Bezirksparteiobmann Klaus Mairhofer sehen gute Chancen für die SPÖ für die kommenden Gemeinderatswahlen. "Stolz" seien sie beide, dass es die Partei geschafft habe, in zwei Dritteln der Gemeinden im Bezirk kandidieren zu können – 21 "rote" Listen gehen in 20 der 30 Gemeinden des Bezirks auf Stimmenfang, die "Hausaufgabe der letzten zwei Jahre" sei die Motivation der Ortsgruppen gewesen. "In 18 Gemeinden existiert derzeit eine SPÖ-Ortsgruppe, aufgelöst hat sich leider im Jahr 2013 die Ortsgruppe Erl, neu gegründet wurde dafür 2014 die Ortsgruppe in Niederndorf. In Brixlegg gibt es durch den Rücktritt von Otto Mühlegger im November 2015 ein Problem und wir werden wahrscheinlich keine Liste mehr stellen können", erklärt Schiestl. Das sei im Industrie- und Bahnort Brixlegg "ein Wermutstropfen, da haben wir kaum Mitglieder und Sympathisanten gefunden". Dafür war man in Ellmau und Brandenberg erfolgreich.

Fünf mit "Bürgermeisterbonus"

"In den kleinen Gemeinden ist das eine reine Persönlichkeits- und Sympathiewahl", sind sich Schiestl und Mairhofer sicher, "wenn jemand aktuell bereits Bürgermeister ist, hat er oder sie sicher einen Bonus."
Diesen "Bürgermeisterbonus" haben aktuell auch fünf Sozialdemokraten im Bezirk: Hedi Wechner in Wörgl, die diesmal mit einer Namensliste antritt, Josef Auer in Radfeld, auch er geht als überparteilicher Kandidat ins Rennen, Hermann Ritzer in Bad Häring, Herbert Rieder in Kirchbichl und Anton Hoflacher in Kundl. Auch vier Vizebürgermeister und insgesamt 73 Mandatare stellt die SPÖ aktuell im Bezirk.
Die Amtsinhaber verzichteten laut Schiestl übrigens auf ihren Anteil an den 13.000 Euro, die für den Wahlkampf von der Landes-SPÖ in den Bezirk flossen und dort auf 20.000 Euro aufgestockt wurden. "Unser Wahlkampf lebt von Manpower und Eigeninitiative, wir haben keine Schulden für den Wahlkampf aufgenommen, das wäre ja eine Frechheit ", so Schiestl. Mairhofer traut Wörgls Bürgermeisterin Hedi Wechner "das beste Ergebnis aller unserer Bürgermeister zu".

Sechs versuchen den Umsturz

In sechs Gemeinden wollen die Sozialdemokraten den Bürgermeistersessel erobern:
In Kramsach tritt Franz Widmann an, in Münster Vizebürgermeister Harald Mair, in Schwoich Wolfgang Rieser, in Söll Thomas Obwaller, in Angath Martin Wimpissinger und in Langkampfen Bezirksobmann Mairhofer selbst.
Von den rund 750 Wahlberechtigten in Angath versprechen sich die Sozialdemokraten einen Kurswechsel zugunsten Wimpissingers, in Söll "könnten wir wirklich ein Umdenken einleiten" und Mairhofers Fraktion hat schon aktuell die meisten Mandate, stellt aber derzeit nicht den Bürgermeister. "In diesen Gemeinden läuft das Meiste über den direkten Wählerkontakt, über Aktionen und Hausbesuche", erklärt der Bezirksobmann.

Eigener Sargnagel in Kufstein?

Hitziger geht's dafür in der Festungsstadt zu: Hier kandidieren nicht nur Stadtparteiobmann Alexander Gfäller und Gemeinderat Robert Wehr als "SPÖ/Parteifreie" (Liste Fünf), sondern voraussichtlich auch das "Team 16" mit Bürgermeisterkandidat Wolfgang Gessmann. Die Gruppe versteht sich als "Parteiungebundene und politisch Interessierte", die sich "für alle, die keine Lobby haben" einsetzen wollen. Auch wenn kein Partei-Logo draufklebt, findet sich im "Team 16" mehr oder weniger das "who is who" der alten Garde Kufsteiner Sozialdemokraten. "Beide Listen, auch das Team 16, können uns zugeordnet werden", heißt es auf Nachfrage dazu von der Landespartei. "Die zweite Liste, das Team 16, ist natürlich eine SPÖ-nahe Liste, das lässt sich nicht leugnen", meint Schiestl, "sie haben sich nach außen geöffnet und werben nicht als SPÖ, aber wer tut das schon?" Er traue "ihnen eine Überraschung zu".
Somit konkurrieren zwei "rote" Gruppen um die Wählergunst, beide erhoffen sich Zuwächse. Nach der letzten Gemeinderatswahl kam die SPÖ auf zwei Mandate, eines davon nahm Reinhard Amort im Februar 2014 beim Wechsel zur FPÖ/GKL mit. "Das Potenzial in Kufstein ist weitaus höher, als das letzte Ergebnis. Für uns ist das etwas pervers, dass die offene Liste (Team 16, Anm.) mehr SPÖ-Mitglieder aufweist, als auf der SPÖ-Liste vertreten sind", merkt Schiestl an. Er und Mairhofer sind Gründungsmitglieder der Gruppe und haben die Aufsicht des Vereins inne. Aus dem Zerwürfnis der Bezirksorganisation mit Gemeinderat Robert Wehr machen sie wenig Hehl. Am Dienstag, dem 2. Februar, musste das "Team 16" allerdings noch um Unterstützungserklärungen werben, um die Einreichfrist am 5. Februar zu schaffen. Laut Auskunft der Bezirks-SPÖ am Freitangabend habe das "Team 16" mehr als die erforderliche Anzahl der Unterstützungserklärungen eingebracht, diese würden nun auf Doppelunterschriften geprüft, da es nach Meinung von Schiestl laut TGO nicht erlaubt sei, Unterstützungserklärungen für mehrere Wahlwerbende Gruppen zu leisten.

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