FCK will Kooperationen als Ausbildungsverein

Das Festungsstädter Fußball-Fünfgestirn v.l.: Stephan Marasek (sportl. Leiter), Kapitän Patrick Schönauer, Trainer Stefan Höller, Neuzugang Kris Jogan und Friedl Schwaighofer (Geschäftsstellenleiter).
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  • Das Festungsstädter Fußball-Fünfgestirn v.l.: Stephan Marasek (sportl. Leiter), Kapitän Patrick Schönauer, Trainer Stefan Höller, Neuzugang Kris Jogan und Friedl Schwaighofer (Geschäftsstellenleiter).
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KUFSTEIN (nos). Sowohl organisatorisch als auch sportlich steckt der FC Kufstein (FCK) in einer Umbauphase. "Es sind Veränderungen im Gange, die vielleicht von außen nicht ganz so sichtbar, aber nach innen stark spürbar sind", erklärte Friedl Schwaighofer, seit vergangenem Sommer Geschäftsstellenleiter des Fußballclubs. Er sieht eine "tolle Zusammenarbeit" zwischen der Geschäftsstelle, dem Präsidium unter Hannes Rauch und dem neuen Sportlichen Leiter Stephan Marasek.

Talenteschmiede im Unterland
Marasek, Ex-Profispieler in der österreichischen und deutschen Bundesliga, leitet seit 1. Jänner offiziell die Sport-Agenden der Kufsteiner Kicker. Er hat sich mit dem Verein zum Ziel gesetzt "die Kluft zwischen Kampfmannschaft und Nachwuchs" zu schließen, den Jungen "Perspektiven zu bieten" und das Einzugsgebiet rund um Kufstein für den FCK als Ausbildungsverein zu nutzen. Das Einzugsgebiet mit vielen Vereinen in den unteren Ligen wird schlecht genutzt. Er will "die Buam nach Kufstein holen". So möchte sich der FCK als Sprungbrett anbieten, Spieler aus dem Nachwuchsbereich und den Kampfmannschaften im Umkreis in die Festungsstadt lotsen und Perspektiven in Richtung höherer Spielklassen aufzeigen.
Marasek sieht dafür die Infrastruktur und passenden Trainingsmöglichkeiten gegeben. Mit guten Trainern und Fortbildungsmöglichkeiten könnte der FCK als Unterländer Talentschmiede Spieler auf größere Aufgaben vorbereiten, Kontakte mit österreichischen Bundes- und deutschen Regionalligisten sind von Maraseks Seite aus schon geknüpft worden. "Es wäre toll gewesen, Ausbildungsverein für den Tiroler Spitzenclub zu werden, aber der hat derzeit selbst Probleme", merkte er an.
Mittelfristiges Ziel des FCK sei das Zusammenwachsen der Nachwuchsteams mit der Kampfmannschaft, damit eine "gesunde Basis" vorhanden ist und Eigenbauspieler die Perspektive haben, es ins Regionalliga-West-Team zu schaffen oder darüber hinaus. Es mache für ihn keinen Sinn "einfach eine Mannschaft zu basteln um aufzusteigen, wenn unten nichts nachkommt. Wir müssen die Strukturen so bauen, dass wir keine Angst davor haben müssen aufzusteigen". Längerfristig sei ein Aufstieg in die erste Division ein Ziel, "aber nicht um jeden Preis oder ohne funktionierende Basis".

Diese Zielsetzungen teilt Marasek mit FCK-Trainer Stefan Höller. In der aktuellen "Übergangssaison" will er seine Mannschaft im Tabellenmittelfeld verankern, ein einstelliger Tabellenplatz soll am Saisonende zu Buche schlagen. Wichtig ist auch ihm, dass "Junge heraufgezogen" werden und die Mannschaft eine geschlossenere Einheit bildet. Erste Erfolge machen sich diesbezüglich im Team bereits bemerkbar, wie auch Kapitän Patrick Schönauer schon feststellte.
Noch dazu verbuchte der FCK eine kleine "Transfersensation". Der ehemalige slowenische U21-Nationalspieler und Hellas-Verona-Profi Kris Jogan verstärkt den Verein zumindest bis zum Sommer, beide Seiten haben eine Option den Vertrag zu verlängern. Für Jogan, der im slowenischen U21-Team unter Anderem mit Kevin Kampl spielte, soll der FCK als Sprungbrett in die österreichische oder deutsche Bundesliga dienen, er will über Kufstein im deutschsprachigen Raum Fuß fassen. Von seiner Erfahrung in der italienischen Profiliga wollen die Kicker profitieren.
Jogans Einstand beim FCK war bereits erfolgreich und rekordverdächtig: In Eugendorf erzielte er nach nur zwölf Sekunden den Führungstreffer und bereitete den Weg zum Auswärtssieg.

Fußball in Kufstein wieder attraktiver machen
Das Zuschauerinteresse im festungsstädter Stadion konnte in den letzten Jahren nicht gerade oft als "rege" beschrieben werden. In der abgelaufenen Herbstrunde kam der FCK zuhause auf durchschnittlich 360 Zuschauer pro Match – auf einer Tribüne, die 1800 Plätze umfasst. "Das ist nicht der Überhammer", gibt GF Friedl Schwaighofer zu. Hier heißt das klare Ziel "Zuwachs". Marasek will "dominanten Fußball" sehen, zudem will sich der FCK mehr um das "Drumherum" kümmern, etwa mit Kinderbetreuung und Unterhaltung. Auch die Nachwuchsmannschaften sollen näher ans RLW-Team geholt werden, ihre Spiele als "Vorprogramm" bestreiten und danach bei den Matches der "Großen" mitfiebern.
Der harte Kern des Fanclubs wurde nach dem Auswärtsspiel in Eugendorf mit Saisonkarten belohnt, die Schlachtenbummler sollen die Stimmung im Stadion nachdrücklich verbessern.
Umgestellt werden übrigens auch die Geschäftszeiten beim FCK: Statt bisher vormittags, wird die Gechäftsstelle nun nachmittags geöffnet, was den Vorteil hat, dass die Spieler während der Trainingszeiten leichter Organisatorisches klären können, denn "hier laufen die Fäden zusammen", so Schwaighofer.

Auch heuer soll es in der Sommerpause wieder attraktive, internationale Testspiele in Kufstein geben. Clubs sind noch keine fixiert, aber die Verhandlungen mit dem Veranstalter, "SLFC Soccer", laufen bereits, wie Schwaighofer bestätigte. Der FCK tirtt hierbei "als Helfer des Veranstalters" auf und wird dementsprechend entschädigt. "Das ist eine Einnahmequelle, auf die wir nicht verzichten können", stellt Schwaighofer klar.

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