Wirtschaftskammer Kufstein
"Die Lehre kommt wieder an"

WK-Obmann Manfred Hautz ortet im Bezirk positive Entwicklungen beim Thema Lehre: "Wir haben bei den Lehrlingen im ersten Lehrjahr ein Plus von vier Prozent", erklärt Hautz.  | Foto: Barbara Fluckinger
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  • WK-Obmann Manfred Hautz ortet im Bezirk positive Entwicklungen beim Thema Lehre: "Wir haben bei den Lehrlingen im ersten Lehrjahr ein Plus von vier Prozent", erklärt Hautz.
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WK-Bezirksobmann Manfred Hautz und Bezirksstellenleiter Peter Wachter erklären im Gespräch mit den REGIONALMEDIEN KUFSTEIN, wie es um die Lehre im Bezirk Kufstein bestimmt ist und was sich im Bereich der Lehre tut.

KUFSTEIN, BEZIRK KUFSTEIN. War die Lehre in vergangenen Jahren bildlich gesprochen von Krisen gebeutelt, so hat sie in der jüngsten Vergangenheit einen Aufwärtstrend erfahren. Das hängt mit mehr Akzeptanz und einer Aufwertung zu tun, aber auch mit dem Bemühen der Wirtschaft, Lehrlinge für den Betrieb zu akquirieren. 
"Die Lehre kommt wieder an bei der Bevölkerung", erklärt Manfred Hautz, Bezirksobmann der Wirtschaftskammer Kufstein. Die Akzeptanz in Familien, in denen sich junge Menschen für eine Lehrausbildung entscheiden, hat einen leichten Wandel hinter sich. Das erkläre sich auch an der Situation in vergangenen Jahren, bei welcher es in vielen Betrieben – wie beispielsweise in der Sparte Handwerk – schier unmöglich war, genügend Personal zu finden. Es gibt heute also zumindest ein höheres Bewusstsein hinsichtlich der Wichtigkeit und des Wertes der Lehrberufe. 
Seitens der Wirtschaftskammer werden mehrere Info-Veranstaltungen zum Thema Lehre organisiert und begleite auch externe Veranstaltungen mit – Bemühungen, die auch fruchten. So können Jugendliche "die Angst ablegen, wenn sie im Betrieb drinnen sind und sehen wie das läuft", freut sich der WK-Obmann. Hier gebe es auch eine sehr gute Zusammenarbeit mit den Schulen im Bezirk.

Sehr hohes Niveau 

Dabei zeichnet sich die Lehre in Tirol und im Bezirk Kufstein durch ein hohes Qualitätsniveau in allen Sparten aus. Ein Beweis dafür sind die Ergebnisse der Tyrol Skills in vergangenen Jahren.

"Dieses Ausbildungsniveau, das unsere Betriebe hier haben, (...) ist einzigartig",

so Hautz. Man müsse aber auch mehr in die Bevölkerung bringen, auf welch hohem Niveau die duale Ausbildung in der Region sei und wie gut die jungen Lehrlinge aus der Ausbildungherausgehen. "Das sind weltweit anerkannte Facharbeiter", sagt Hautz. 

Mit der höheren "Dualen Ausbildung" sollen Lehrlinge auch künftig den "akademischen Weg" einschlagen können, wie Peter Wachter, Bezirksstellenleiter der Wirtschaftskammer Kufstein, erklärt.  | Foto: Barbara Fluckinger
  • Mit der höheren "Dualen Ausbildung" sollen Lehrlinge auch künftig den "akademischen Weg" einschlagen können, wie Peter Wachter, Bezirksstellenleiter der Wirtschaftskammer Kufstein, erklärt.
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Lehre: Umdenken und Veränderungen

 
Ein Umdenken findet nicht zuletzt bei den Betrieben im Bezirk statt. Es engagieren sich mehr Betriebe für Lehrlinge und bilden Lehrlinge aus. Viele Betriebe denken heute professionellerund nachhaltiger an die Zukunft. Sie investieren sehr stark in Marketing und Personalarbeit, um Lehrlinge und Personal zu finden. 
Dass es 2022 bei den Lehrlingen im ersten Lehrjahr im Bezirk eine Steigerung von 4 Prozent gab sei begrüßenswert.

"Jetzt müssen wir über die Politik die Rahmenbedingungen so schaffen, dass diese jungen Personen, wenn sie mit ihrer Lehre fertig sind, auch bei uns im Wirtschaftsraum bleiben und sich dort weiterentwickeln",

betont Hautz. Dazu brauche es die richtigen Rahmenbedingungen für die Unternehmen. Hautz fordert hier unter anderem eine Steuerbefreiung für Überstunden und eine Erleichterung des "Bürokraten-Dschungels". 
Dabei sind dieser Tage grundsätzlich grundlegende Veränderungen im Arbeitgebersystem beobachtbar, wie beispielsweise im Tourismus. Dabei geht es mitunter um Forderungen nach einer geringeren Anzahl an Arbeitsstunden und Begriffe wie "Work-Life-Balance" – eine Veränderung, die auf gesellschaftlicher Ebene passiert. Für Betriebe gelte es die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen: "Nur ein glücklicher Mensch ist ein guter Arbeiter. Wenn man nicht gerne zur Arbeit geht, wird man nie gut sein bei der Arbeit und das erkennen immer mehr Betriebe bei uns", sagt Hautz. 

Mehr Möglichkeiten

Mehr Möglichkeiten soll es für Lehrlinge künftig zudem mit der höheren "Dualen Ausbildung" geben. Dabei kann man mit der Lehre auch den "akademischen Weg" – von der Lehre bis zum "Master Professional" – einschlagen. Hierzu gibt es bereits einen Gesetzesvorschlag, wie Peter Wachter, Bezirksstellenleiter der Wirtschaftskammer Kufstein erklärt. 
Was also wenn man sich fragt, ob man eine Lehre machen soll oder nicht? "Einfach Probieren! (...) Wenn man sich nicht sicher ist, dann soll man in ein Praktikum gehen, schnuppern und in die Betriebe gehen", so Hautz. 

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