Mit Energieeffizienz gemeinsam nach 2050

„Die Tiroler e5- Gemeinden bilden ein stabiles Fundament für die angestrebte Energieunabhängigkeit des Landes“, betonte LHStv Josef Geisler.
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  • hochgeladen von Hubert Berger

So schnell wie möglich energieunabhängig will unser Land werden. Dieses Ziel der Tiroler Landesregierung läuft unter ihrer Energie- und Klimaoffensive mit dem Namen „Tirol 2050 energieautonom“. 120 Gemeinden, davon 25 welche das „e5“ Zertifikat vorweisen können nehmen tirolweit bereits bei diesem Programm teil. Im Tiroler Unterland sind derzeit Kufstein, Wörgl, Kundl, Kirchbichl, Angerberg und die Energiemodellregionen Wilder Kaiser und Alpachtal die Vorreiter. Mit unterschiedlichen Projekten leisten sie hierbei Pionierarbeit in Sachen Energieeffizienz, Nutzung erneuerbarer Energien und sanfter Mobilität.

Die Gemeinde Kundl war am 22. Mai Gastgeber um gemeinsam mit LHStv Josef Geisler und den verantwortlichen Modellregionsmanagern Einblicke in die zahlreichen klimaschonenden Projekte des Bezirkes Kufstein zu geben. „Man versucht neue Wege in der Energiepolitik zu gehen, hier bilden die Tiroler e5- Gemeinden das stabile Fundament für die angestrebte Energieunabhängigkeit Tirols. Das Land hat sich zum Ziel gesetzt, innerhalb einer Generation energieautonom zu werden. Das heißt, dass wir die Energie welche wir benötigen selber erzeugen. Hier müssen wir gemeinsam unsere Chancen im Bereich der Wasserkraft und der Solarenergie nutzen“, mit diesen Worten eröffnet Energielandesrat Geisler die Vorstellung der bereits umgesetzten und sich noch in Planung befindlichen Vorhaben. Der Bürgermeister von Kundl Anton Hoflacher, dessen Gemeinde sich bereits seit Jahren für eine nachhaltige Energieversorgung einsetzt erklärt: „In Kundl haben wir eigentlich kein Fernwärme- sondern ein Abwärmenetz. Wir nutzen zu 90% die Abwärme der Firma SANDOZ, hierzu muss man nicht vorher Gas verbrennen, sondern wir nehmen die Abwärme eines großen Betriebes und das ist ein großer Vorteil“. Mit den erreichten 20 Gigawatt werden derzeit ca. 550 Gebäude versorgt, das sind über 1.000 Haushalte. Kurz vor Fertigstellung befindet sich das Sozialzentrum Kundl- Breitenbach. Es wird im Niedrigstenergiehausstandard gebaut, angeschlossen an das Abwärme- Fernwärmenetz und ausgestattet mit Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung sowie einer 36 kWp Photovoltaikanlage. Auch einen plakativen und noch nicht alltäglichen Weg im Sinne des Klimaschutzes ging Kundl. Vor kurzem wurden zwei Elektroautos für den Bauhof angeschafft. Die Stadtgemeinde Wörgl hat es sich zum Ziel gesetzt bis 2025 – mit Ausnahme des Verkehrsbereiches- energieautark zu sein. „das bedeutet, wir werden aus heimischen Ressourcen mehr Energie produzieren als verbraucht wird“, erklärte der GF der Stadtwerke Wörgl, Reinhard Jennewein. Wörgl setzt dabei auf die Nutzung und Produktion von sonnenenergie. Mit der Errichtung der Sonnen- Schein Kraftwerkparks I und „“ hat sich Wörgl zur Photovoltaik- Hauptstadt Tirols gemausert. Ausgezeichnet mit „vier e“ hat sich die Stadtgemeinde Kufstein als e5- Gemeinde der ersten Stunde zur Vorbildregion entwickelt. Nachhaltige Energieentwicklunspläne sowie die Errichtung der ersten Shared- Space- Zone Tirols zeigen die Orientierung der Stadt für die Zukunft. Wir können heute stolz darauf sein, dass ein weitreichendes Biomasse- Fernwärmenetz bereits alle kommunalen Gebäude und etwa 60% der Haushalte versorgt“, meint Umweltausschussobmann Stefan Hohenauer. Kirchbichl kann ein umfangreiches Förderpaket für die Gemeindebürger vorweisen. Für die vorbildliche Sanierung der Neuen Mittelschule gab es sogar 2011 den tiroler Sanierungspreis. Die Gemeinde Angerberg kann eine Biomasse- Nahwärmeanlage vorweisen. Aber in Sachen Mobilität ist der kleine Ort ganz Groß. Von Montag bis Freitag ist mit ehrenamtlichen Chauffeuren das „Angerberger E- Mobil“ für die Bevölkerung im Einsatz. Somit können jene Bewohner, welche kein eigenes Auto besitzen umweltfreundlich ihre notwendigen Geschäfte außerhalb des Ortes erledigen. Verstärkung erhalten die fünf e5- Gemeinden aber auch von den Klima- und Modellregionen des Bezirkes. „Die Erhaltung der Artenvielfalt, Schutz der Natur und Steigerung der Lebensqualität ist sehr eng mit dem Thema Energie verbunden“, so der Vertreter der Energiemodellregion Wilder Kaiser, Bgm. Nikolaus Manzl. Die Modellregion Alpbachtal ist noch in der Aufbauphase. Der Alpbacher Bürgermeister Markus Bischofer beschreibt diesen Weg folgendermaßen: „Durch verstärkte Aufklärungs- und Bwusstseinsarbeit wollen wir es schaffen, dass die Aspekte des Klimaschutzes langfristig bei allen Invetitionen der Gemeinden in den Bereichen Tourismus, Wirtschaft und Verkehr einfließen. Egal ob bei großen Bauprojekten oder kleineren Investitionen in bestehende Infrastruktur.“

Wo: Gemeindesaal, 6250 Kundl auf Karte anzeigen
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