Arche Noe präsentiert "menschlichen" Verräter
Der Monolog "Judas" wird im August und September als Freilichttheater mit Livemusik am Kirchplatz St. Vitus in Kufstein aufgeführt.
KUFSTEIN (bfl). Eine Bühne für Judas, der im biblischen Kontext als Verräter des Messias gebrandmarkt ist, bietet im Spätsommer der Kulturverein Arche Noe in Kufstein. Im gleichnamigen Stück "Judas" wird Schauspieler Helmuth A. Häusler die Figur näher beleuchten. Als besondere Kulisse dienen dabei an fünf Terminen der Pfarrplatz und die Kirche St. Vitus.
Mit der Probenarbeit wurde bereits Anfang März begonnen. Dem Theaterprojekt liegt der Monolog "Judas" der niederländische Dramatikerin Lot Vekemans zugrunde. Stefan Bric, Regisseur und künstlerischer Leiter des Kulturvereins Arche Noe, verzichtet dabei, wie er selbst sagt, sehr auf Regietheater und hält sich zurück. Als Hauptdarsteller hat her indes Helmuth A. Häusler aus Kundl verpflichtet. Häusler ist unter anderem durch sein Mitwirken am Tiroler Landestheater, als Filmschauspieler und Radiosprecher bekannt und war 2014 im preisgekrönten Alpenwestern "Das finstere Tal" neben Tobias Moretti zu sehen.
Schlichtes Theater
Beim Stück "Judas" steht sowohl für Bric als auch für Häusler Vekemans' Textvorlage im Mittelpunkt, an der nur wenig verändert wurde. Schlussendlich setzen die beiden damit auf ein schlichtes Theater. "Es ist fast so wie ein argumentatives Stück, das über die Gedanken funktioniert. Je länger wir damit arbeiten, umso weniger Theater wird es", sagt Häusler.
Im Vordergrund steht die komplexe Figur des Judas, der den Zuschauern auch andere Seiten seiner selbst zeigt und sie weg von einem strikten Schwarz-Weiß-Denken führen will. "Judas" sei aber kein rein tragisches Stück, sagt Häusler, denn: "Es ist auch sehr leicht, charmantes und witzig."
Das rund 70-minütige Stück wird an fünf Terminen aufgeführt, wobei der Kirchplatz St. Vitus oder (bei Schlechtwetter) die Kirche selbst als Bühne dienen. Egal ob im Freien oder in der Kirche, das Stück wird mit Livemusik umrahmt. Die Musikstücke dazu wurden von vier Musikern in Zusammenarbeit mit Regisseur und Schauspieler kreiert. Dabei kommen neben Gitarre und Geige auch Exoten wie ein Didgeridoo, einem "Hang" (metallisches Klanginstrument) oder ein Cajon (Kistentrommel) zum Einsatz.
Weitere Highlights
Neben "Judas" hat der Kulturverein Arche Noe noch mehr für den Herbst und Winter geplant. So wird man das Broadwaystück "Schmetterlinge sind frei" von Leonard Gershe aufführen. Auch das "Arche Noe Salzfassl", der Kleinkunstpries für Liedermacher, wird Ende November wieder über die Bühne gehen. Als Highlights winken darüber hinaus unter anderem die "Arche Noe Jazz Night" mit "Soul Jazz Explosion" und der Kabarettist Alf Poier mit "The Making Of DADA".
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