Rattenberger Augustinermuseum lädt zum "Dinner mit Odysseus"
Künstlerin Maria Peters zeigt in Rattenberg Konzeptkunst im Zyklus und thematisiert dabei Zukunftsfragen zum Verbleib des "Ichs".
RATTENBERG (bfl). Auf Konzeptkunst der besonderen Art dürfen sich Besucher der Ausstellung "Dinner mit Odysseus" im Augustinermuseum in Rattenberg freuen. Bis 26. Oktober stellt die in Wien lebende, zeitgenössische Künstlerin Maria Peters dort aus und beleuchtet in einem einzigartigen Erzähl-Zyklus Antworten auf die Frage was mit dem "Ich" in der Zukunft passieren wird.
Bei der Ausstellung handelt es sich um eine Form von visueller Literatur und ist Teil eines großen Zyklus, in dem Peters von 24 Frauen in verschiedenen Jahrhunderten erzählt. Angefangen vom 19. Jahrhundert bis ins fiktive vierte Jahrtausend tragen diese 24 Frauen die Erinnerungen ihrer jeweiligen Vorgängerinnen in sich. Die Ausstellung in Rattenberg ist die fünfte Episode in dem Roman-artigen Projekt und zeigt die Geschichte von Anastasia. Inspiriert von ihren Reisen und ihrer Arbeit als Restaurateurin, erzählt Peters in acht Stationen von der Geschichte einer Frau im Griechenland des 19. Jahrhunderts. Einwürfe einer der späteren 24 Frauen aus dem Jahr 3.675 vertiefen das Verständnis rund um die Geschichte von Anastasia.
Der Name der Ausstellung "Dinner mit Odysseus" stammt von einsamen Abendmahlen der Hauptfigur Anastasia, die diese mit Geschichten von "Odysseus" einnimmt. Die Künstlerin lässt dabei eigene Erfahrungen aus ihren Reisen direkt in die Kunst einfließen und lebt darin, wie sie selbst sagt, alle Facetten ihrer Persönlichkeit aus. Im Zentrum steht dabei die Frage wie viel Erinnerung und Geschichtsbewusstsein der Menschheit gut tut. "Es geht mir aber auch um das Thema Digitalisierung", sagt Peters. "Ich frage mich, was mit dem 'Ich' in der Zukunft passieren wird. Ich glaube, wir müssen sehr gut aufpassen wo das 'Ich' bleibt", so die Künstlerin.
Weitere Episoden und Ausstellungen sollen im Zyklus folgen. Zu Rattenberg und dem Augustinermuseum hat die Künstlerin, die derzeit in Wien lebt, jedoch eine besondere Verbindung, war Peters doch mit zwanzig Jahren an der Restaurierung der Gotischen Kapelle im Museum beteiligt. Darüber hinaus verbindet sie eine Freundschaft zur neuen Museumsdirektorin Petra Streng, mit der sie gemeinsam zur Schule ging. Die Ausstellung "Dinner mit Odysseus" ist in Rattenberg noch bis zum 26. Oktober zu sehen.
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