KOMMENTAR: Bruno Kreisky hat es vorgezeigt
Wieder einmal besinnt sich die SPÖ Burgenland des großen Erbes Bruno Kreiskys und lädt Burgenländer ein, „ein Stück des Weges gemeinsam zu gehen.“
Zuletzt versuchten Niessl & Co. im Jahr 2011 mit einer umfassenden Öffnung der Partei neue Zielgruppen – und hier vor allem Bürgerinitiativen – anzusprechen. Nun soll die Möglichkeit einer – auf ein Jahr befristeten – Gastmitgliedschaft dazu führen, Politikinteressierte für die Sozialdemokratie zu gewinnen.
Auch in den anderen Parteien ist die „Öffnung“ immer wieder ein Thema. So kündigte FPÖ-Chef Hans Tschürtz Ende des Vorjahres in einem Bezirksblätter-Interview an, seine Partei „intensiv zu öffnen“ – und zwar in Richtung Bürgerlisten und Parteifreie.
Diese Bestrebungen sind vor dem Hintergrund der Parteienverdrossenheit vieler Menschen verständlich und auch notwendig. Vor allem bei der Jugend sinkt das Vertrauen in die etablierten politischen Parteien.
Gleichzeitig zeigen Studien immer wieder, dass sich junge Menschen für soziale und politische Ziele interessieren. Im Alltag beweisen sie dies eindrucksvoll durch ihr Engagement in Vereinen, Jugend- und Schulorganisationen, bei der Feuerwehr oder etwa auch in Kirchengemeinden.
Deshalb kann eine nachhaltige Öffnung nur funktionieren, wenn die „Neuen“ mit ihren Interessen, Anregungen und Ideen auch ernst genommen werden. Wenn politische Teilhabe nicht nur auf eine „Gastmitgliedschaft“ reduziert wird. Und vor allem, wenn auch kritische Stimmen zugelassen und gehört werden. Bruno Kreisky hat es in den 70er-Jahren vorgezeigt.
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