10 Jahre MedAustron - die große Gala

Manfred Krammer, Eugen Hug, Peter Skalicky, Erwin Pröll, Klaus Schneeberger, Alfred Zens mit dem Buch „Building a Vision“ bei „10 Jahre Zukunft. | Foto: Franz Baldauf
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  • Manfred Krammer, Eugen Hug, Peter Skalicky, Erwin Pröll, Klaus Schneeberger, Alfred Zens mit dem Buch „Building a Vision“ bei „10 Jahre Zukunft.
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Das Ionentherapiezentrum MedAustron in Wiener Neustadt ist seit Ende letzten Jahres in Betrieb: im Herbst nahmen die Wissenschaftler ihre Tätigkeit auf, im Dezember fand die erste Patientenbehandlung statt. Die erfolgreichen vergangenen Wochen boten nun den Anlass zu feiern und zu informieren: in einem Festakt mit Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll ließ man die Entstehung des Projekts Revue passieren, die Besonderheiten und Herausforderungen der Ionentherapie standen im Anschluss im Mittelpunkt einer Fachtagung für medizinisches Publikum. Der Blick in die Zukunft der modernen Krebsbehandlung kam dabei nicht zu kurz, wie auch das Motto »Building a Vision« bewies.

»Das Land Niederösterreich hat vor einigen Jahren die unglaubliche Chance erkannt, die eine derart hochtechnologische Anlage für die Medizin und die Forschung darstellt, und hat den Mut bewiesen, diese Chance auch zu ergreifen. Heute erfüllt es mich vor allem mit Dankbarkeit, dass unsere Bemühungen und die harte Arbeit des ausgezeichneten Teams das Projekt von einer Vision zur Realität gemacht haben. Ich bin zuversichtlich, dass MedAustron in Zukunft viele wissenschaftliche Impulse setzen und kranken Menschen Hoffnung schenken wird«, führte Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll im Sparkassensaal in Wiener Neustadt vor den rund 250 Gästen aus.

MedAustron Aufsichtsratsvorsitzender Mag. Klaus Schneeberger ergänzte: »MedAustron ist heute schon eine beeindruckende Erfolgsgeschichte für Stadt, Land und ganz Österreich – ein Projekt, das seine Strahlkraft nicht nur in Stadt und Region, sondern weit über die Grenzen hinaus entfaltet hat. Ich durfte das Projekt von Anfang an begleiten und bin sehr stolz, dass dieses Leuchtturmprojekt durch den gemeinsamen Einsatz vieler kluger Köpfe zum Erfolg geführt wurde. Die ersten abgeschlossenen Patientenbehandlungen stellen erst den Anfang einer neuen Ära der Krebsbekämpfung dar.«

Zuvor sprachen Doz. DI Dr. Manfred Krammer, Leiter des Departments für experimentelle Physik am Europäischen Kernforschungszentrum CERN, und der ehemalige Rektor der Technischen Universität Wien, Univ.-Prof. DI Dr. Peter Skalicky, über die Bedeutung des Wissenstransfers von der Grundlagenforschung in Praxisanwendungen einerseits, und den Stellenwert von MedAustron als Forschungsanlage andererseits. Beide Institutionen gelten als wesentliche Partner MedAustrons: das Know-how der CERN-Experten wurde für die Umsetzung des Teilchenbeschleunigers genutzt und die TU Wien stellte nicht zuletzt den Nukleus der Austron-Idee dar.

MedAustron-Geschäftsführer DI Alfred Zens beleuchtete die spannende Phase der Transition des Zentrums vom Projekt zum Betrieb als ein Ambulatorium und Forschungszentrum, während der Ärztliche Direktor Prof. Dr. Eugen B. Hug das Auditorium an den Erfahrungen aus den ersten Patientenbehandlungen teilhaben ließ.

Am Nachmittag ging die Veranstaltung in eine onkologische Fachtagung über, eingeleitet von Prim. Univ.-Doz. Dr. Robert Hawliczek, Abteilungsvorstand des Instituts für Radioonkologie am SMZ Ost und Obmann der Bundesfachgruppe Strahlentherapie-Radioonkologie der Öst. Ärztekammer. In einem zentralen Vortrag erläuterte Prof. Dr. Roberto Orecchia, Wissenschaftlicher Direktor des italienischen Ionentherapiezentrums CNAO in Pavia, die Rolle von Kohlenstoffionen für die Partikeltherapie. Dieser Aspekt hat auch für MedAustron hohe Relevanz, weil das Wiener Neustädter Therapiezentrum wie CNAO und nur sehr wenige weitere Zentren weltweit neben Protonen auch Kohlenstoffionen für die Bestrahlung einsetzen kann. Kohlenstoffionen zeichnen sich dabei durch eine höhere biologische Wirksamkeit aus und zeigen vielversprechende Ergebnisse in der Behandlung von beispielsweise radioresistenten Tumoren.

Einblick in die Forschungsgebiete zweier bei MedAustron angesiedelten Forschungsgruppen erhielten die Zuhörer von Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Dörr und Univ.-Prof. DI Dr. Dietmar Georg von der Medizinischen Universität Wien, weiters referierte Mag. Heinz Deutschmann vom radART Institut der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg über die besondere robotergestützte Bildführung im Bestrahlungsraum, die bei MedAustron im Einsatz ist. Und nicht zuletzt ging es an diesem Fachnachmittag um die Erfahrungen, Erkenntnisse und Zukunftsaussichten bei MedAustron selbst, die von Prof. Dr. Eugen B. Hug, Univ.-Doz. Dr. Ulrike Mock, Priv.-Doz. Dr. Petra Georg und Priv.-Doz. DI Markus Stock, PhD präsentiert wurden. Neben den Resultaten aus den ersten Patientenbehandlungen und speziellen Aspekten der Medizinphysik fand der Nachmittag seinen Abschluss mit einem Ausblick, welche klinischen Konzepte und Studien bei MedAustron für die kommenden Jahre am Plan stehen.

Die nahe Zukunft bringt für MedAustron heuer etwa 150 Patienten, die mit Protonen behandelt werden. Schon bald werden darunter auch Kinder sein, für die diese Form der Therapie aufgrund des vulnerablen Gewebes im Wachstum besonders vielversprechend ist. Parallel werden die Behandlungsmodalitäten erweitert und ab dem kommenden Jahr wird auch die Therapie mit Kohlenstoffionen in Wiener Neustadt verfügbar sein. Im Vollbetrieb ab 2020 werden rund 1.000 Patientinnen und Patienten jährlich bei MedAustron Hoffnung im Kampf gegen den Krebs finden.

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