Veterinärmediziner zu Katzen: "Kastration vermeidet Stress"
Im Interview: Jörg Aurich, Leiter der Gynäkologie an der Vetmeduni Wien
Wie verändern sich Katze und Kater nach einer Kastration?
JÖRG AURICH: Beim Kater stört bei einer Wohnungskatze viele Menschen das Reviermarkieren, bei dem er Urin verspritzt. Dieses Verhalten fällt nach einer Kastration weg. Auch zieht er nicht mehr so rum, wird ruhiger, geht nicht mehr durchs ganze Dorf um Katzen zu finden und kommt dadurch nicht so leicht unter ein Auto. Nicht kastrierte Kater raufen untereinander, um auszumachen, wer sich bei weiblichen Tieren durchsetzt. Da besteht große Verletzungsgefahr. Auch bei der Katze fällt nach einer Kastration das Brunftverhalten weg, also die sogenannte Rolligkeit. Sie sucht nicht mehr aktiv nach einem Kater.
Welche Argumente sprechen dafür, auch eine Wohnungskatze zu kastrieren?
Eine Katze, die ich im Haus halte, muss ich nicht kastrieren. Aber es bleibt dann die immer wiederkehrende Rolligkeit: Alle zwei, drei Wochen sucht sie aktiv einen Kater. Wenn sie eingesperrt ist und keinen Kater finden kann, kann sie ihr natürliches Verhalten nicht ausleben, was immer wieder Stress erzeugt. Weshalb ich auch bei Wohnungskatzen zur Kastration rate.
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