Gerstorfer: "Pflege und Beruf besser vereinbaren"

"Bei der Pflege unserer Mitbürger bin ich kompromisslos", sagt Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer. | Foto: SPÖ

Was ist aktuell die größte Herausforderung in der Pflege?
Wir haben glücklicherweise eine steigende Lebenserwartung und viele Menschen bleiben im Alter auch länger fit und gesund. Trotzdem wird der Anteil an pflegebedürftigen Personen deutlich zunehmen. Wir rechnen da­mit, dass wir bis zum Jahr 2040 rund 125.000 pflegebe­dürftige Mitbürger in Oberösterreich zu betreuen haben. Unsere Herausforderung wird es sein, für genügend qualitative Betreuungsangebote mit entsprechendem Pflegepersonal zu sorgen.

Pflegearbeit ist oft Frauenarbeit – kann man da überhaupt irgendwie „Halbe-Halbe“ schaffen?
Pflegearbeit bedeutet eine enorme Heraus­forderung für viele Oberöster­reicher/innen, denn diese Hin­gabe ist auch emotional enorm fordernd. Pflege wird überwiegend von Frauen geleistet. Wir bemühen uns sehr, Unterstützung für pflegende Angehörige zu geben. Über die Tagesbetreuungszentren wollen wir den Frauen die unbedingt nötigen Auszeiten verschaffen. Hauskrankenpflege und Mobile Betreuung sollen ebenfalls Entlastung schaffen. Ich halte es für sehr wich­tig, dass pflegende Angehörige mit allen notwendigen Infor­mationen versorgt werden und sich nicht von Auskunft zu Auskunft durchfragen müssen. Die Homepage www.pflegeinfo-ooe.atbietet umfassende Informationen zu allen Belangen der Pflege. Zu­sätzlich gibt es seit dem Jahr 2014 auch die Möglichkeit, Pflegekarenz oder Pflegeteil­zeit in Anspruch zu nehmen, damit sich Pflege und Beruf besser vereinbaren lassen.

Kann die Pflege in Oberösterreich langfristig finanziert werden? bzw. braucht es alternative Finanzquellen (zB. neue Steuern) oder Umschichtungen im Landesbudget?
Bei der Pflege unserer älteren Mitbürger bin ich kom­promisslos: Hier braucht es beste Qualität und individuelle Angebote, die auf den jeweili­gen Pflegebedarf abgestimmt sind. Das sind wir der älteren Generation, die viel für unser Land geleistet hat, schlicht und ergreifend schuldig. Zur Finan­zierung dieser Angebote halte ich es für notwendig, dass der Pflegefonds des Bundes über das Jahr 2018 hinaus verlän­gert wird. Nichtdestotrotz wird die Finanzierung der Pflege­dienstleistungen ein Thema sein, über das wir in Zukunft intensiv verhandeln müssen. Ich glaube, es muss eine Kombination aus verschiedenen Finanzgebern sein.

Was kann das Land zum Abbau der Wartelisten im Behindertenbereich (Stichwort Chancengleichheitsgesetz) derzeit machen?
Dieses Thema wird intensiv im Sozialprojekt 2021+ behandelt. Bis die Ergebnisse vorliegen, schauen wir uns in Pilotprojekten auch neue Wege und Möglichkeiten an. Beispielsweise die Unterbringung von Menschen mit Beeinträchtigungen, bei denen bereits ein altersbedingter Pflegebedarf im Vordergrund steht.

Wie weit sind die Arbeiten zum Sozialprojekt 2021+ schon fortgeschritten?
Derzeit läuft die Arbeit in Expertengremien. In Kürze wird auch eine externe Expertengruppe hinzugezogen. Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir den Zeitplan, den wir uns gesetzt haben, halten können. Die Ergebnisse des Projektes liegen Ende des Jahres vor.

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Foto: Diözese Linz/Kienberger
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