Gerstorfer: "Mehr Angebote in der Altenbetreuung"

Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer (SPÖ): "Bin für zweckgebundene Vermögenssteuern, die Pflegeaufgaben zugeführt werden." | Foto: Land OÖ
  • Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer (SPÖ): "Bin für zweckgebundene Vermögenssteuern, die Pflegeaufgaben zugeführt werden."
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BezirksRundschau: Es gab ja kürzlich eine Einigung für die Erhöhung des Sozialbudget – was heißt das für den einzelnen Oberösterreicher bzw. die Oberösterreicherin?
Nach harten politischen Diskussionen habe ich mich mit dem Finanzreferenten auf ein Sozialbudget für Oberösterreich geeinigt. Neu sind zusätzlich einmalig 12 Millionen Euro für das Jahr 2019, um Personalabbau zu verhindern und eine längerfristige Budgetperspektive für mehr Planungssicherheit. Ebenso haben wir vereinbart, dass 400 dringend benötigte Betreuungsplätze für Menschen mit Beeinträchtigungen bis 2021 geschaffen werden. Insgesamt konnte ich mich in vielen Punkten durchsetzen. Dennoch bleiben 10 Millionen Euro weniger, die die Menschen in Oberösterreich spüren werden.

Sie haben den Abschluss des Projekts „Sozialressort 2021“ als Paradigmenwechsel bezeichnet. Was heißt das konkret für ältere und pflegebedürftige Menschen?
Das bedeutet mehr Angebote in der Altenbetreuung und –pflege. In Oberösterreich sind derzeit rund 12.500 Menschen in Alten- und Pflegeheimen untergebracht. Weitere 463 Plätze sind in Planung. Aufgrund des starken Anstieges der Pflegebedürftigen in den nächsten Jahren will ich die Angebote in Zukunft mobiler und differenzierter gestalten. Neben den Altenheimen bedeutet dies, dass in Zukunft mehr Pflege durch Mobile Dienste und in alternativen Wohnformen (kleine Mietwohnungen mit Pflege tagsüber) abgedeckt wird, was dem Wunsch der älteren Oberösterreicher/innen entspricht.

Welche neuen Angebote wird es im Bereich der Altenpflege geben?
Für Personen mit niedrigen Pflegestufen werden Mobile Dienste, 24-Stunden-Betreuung und Tagesbetreuung ausgebaut. Zusätzlich schaffen wir neue alternative Wohnformen. Das sind regionale Standorte mit ca. 30 Wohnungen und Betreuung an sieben Tagen, jedoch ohne Nachtdienste. Für die pflegerische Komponente wird ein Fördermodell entwickelt.
Weitere Pflegeleistungen, wie beispielsweise mobile Dienste, können durch das Pflegegeld abgedeckt werden. Wir wollen die Leistbarkeit des Angebots auch für Mieterinnen und Mieter mit einer geringeren Pension sicherstellen.

Was ist zu tun, um die Pflegeberufe attraktiver zu machen?
Die Fachsozialbetreuerinnen in der Altenarbeit bilden die größte Berufsgruppe in den heimischen Altenheimen. Dieser Beruf ist ein sehr sinnstiftender und Menschen mit dieser Tätigkeit erfahren oft hohe soziale Wertschatzung durch Bewohner/innen und deren Angehörige. Um den Betreuungsberuf attraktiv zu halten, ist es unsere Aufgabe, die Rahmenbedingungen weiter zu verbessern und Modelle zu entwickeln, die es Interessierten ermöglicht, während der Ausbildung eine Existenzsicherung zu haben.

Wie steht es um den Pflegefonds des Bundes – wird dieser verlängert und kann so die Pflege in Zukunft finanziert werden (bzw. wie soll/muss die Finanzierung sonst erfolgen)?

Der Pflegefonds ist eine wichtige Finanzierungsquelle, deckt aber nur einen Teil der Kosten ab. Aufgrund der demografischen Herausforderung, muss der Pflegefonds deutlich aufgestockt werden. Ich halte es auch für gerecht, zweckgebundene Vermögenssteuern einzuführen, die ausschließlich den Pflegeaufgaben zugeführt werden.

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