Sparkasse steigert Ergebnis – Wohnbaukredite stark nachgefragt
OÖ. "Die Politik steigt derzeit gleichzeitig aufs Gas und auf die Bremse", sagt Sparkasse OÖ-Vorstandsvorsitzender Michael Rockenschaub. Der Manager kritisiert, dass die EZB einerseits die Zinsen auf Null senke und die Märkte mit Geld flute – andererseits im Halbjahrestakt zusätzliche Kredit-Auflagen beschlossen würden. Das könne nicht funktionieren, so Rockenschaub.
In diesem, derzeit schwierigen, Marktumfeld präsentierte die Sparkasse OÖ Mittwochvormittag ihre Bilanz 2015: Das EGT (Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit) stieg auf 65 Millionen Euro – 20 Prozent mehr als 2014. Das Betriebsergebnis lag 2015 bei 97 Millionen Euro. Erhöhen konnte die Sparkasse im Vorjahr die Bilanzsumme (auf 11,8 Milliarden Euro) sowie die betreuten Finanzierungsvolumen und Kundengelder. Darüber hinaus stieg die Eigenmittelquote um 17 Prozent – auf 995 Millionen Euro.
Ein starkes Wachstum verbuchte das Bankinstitut bei den Wohnbaubereich. 2015 vergab die Sparkasse OÖ 365 Millionen Euro an Wohnbaukrediten. Außerdem stieg der Umsatz bei Aktien-, Anleihen und Fondskäufen um 26 Prozent. Das sei in erster Linie dem niedrigen Zinsniveau geschuldet, sagt Sparkassen-Vorstand Herbert Walzhofer.
Kritik kam von Sparkassen-Vorstandsvorsitzden Michael Rockenschaub – einmal mehr – an der Bankenabgabe. Es sei ein europaweites Unikum, dass österreichische Banken sowohl in den EU-Fond zur Bankenrettung zahlten und gleichzeitig durch die österreichische Bankenabgabe belastet würden. "Auf Dauer widerspricht das allen Regeln des europäischen Rechts", so Rockenschaub. Insgesamt zahlt die Sparkasse OÖ pro Jahr sechs Millionen Euro in den Einlagensicherungsfond ein. Mit 6,5 Millionen Euro schlägt sich laut Rockenschaub die Bankenabgabe zu Buche.
Die derzeitige Filialstruktur der Sparkasse OÖ solle mittelfristig beibehalten werden, kündigt Rockenschaub an. "Die Branche schrumpft, aber ohne uns", so der Banker.
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