Neue Wiener LED-Leuchten sind nicht unumstritten
Die Stadt will in den nächsten Jahren 50.000 Seilhängeleuchten durch neue LED-Lampen ersetzen. Die Kritik: Es müsse mehrere Lichtvarianten geben!
WIEN. Neues Licht für die Stadt: Bis 2020 sollen alle 50.000 Wiener Seilhängeleuchten getauscht und durch klimafreundliche und wartungsarme LED-Leuchten ersetzt werden. Ausgenommen seien Lampen, die in historischen Bereichen und Schutzzonen verbaut sind, heißt es in einer Presseaussendung aus dem Büro Vassilakou.
Doch die geplante Umrüstung ist nicht unumstritten. Kritik kommt aus der Bezirksvorstehung der Josefstadt. Die Josefstadt sei zum Großteil eine Schutzzone, so Bezirkschefin Veronika Mickel-Göttfert (ÖVP). Und deswegen hätte man dem Achten auch eine eigene Lichtfarbe zugesagt. Doch: "Das Schutzzonen-Modell kennen wir noch gar nicht", so die Bezirksvorsteherin. Mickel-Göttfert sorgt sich um das Ambiente in der Stadt, worauf gerade die Lichtfarbe einen wesentlichen Einfluss hätte. "Nicht zuwenig Licht ist unser Problem, sondern teilweise zuviel Licht", sagt sie. Nicht alles müsse grell ausgleuchtet werden. Grundsätzlich sei die LED-Technologie aus ökonomischen und umweltfreundlichen Gründen schon zu begrüßen, doch es müsste bei der Lichtfarbe mehrere Möglichkeiten geben.
Schützenhilfe gibt es von den Bezirksvorstehern der Bezirke 1, 13 und 19. Man spricht sich gemeinsam für einen Testbetrieb aus, bevor alle Lampen getauscht werden. Es gäbe bereits Beispiele in Wien, wo die neue Beleuchtung sehr verunglückt sei. "Am Spittelberg ist die Umsetzung zum Beispiel überhaupt nicht gelungen", sagt Mickel-Göttfert.
Mehr Licht – weniger Kosten
Dennoch scheint die Stadt Nägel mit Köpfen machen zu wollen. Der Tausch soll noch im Herbst beginnen. Wesentliches Argument der zuständigen Stellen: Mehr Licht zu weniger Kosten. "Durch die neuen Leuchten kann eine Energieeinsparung von mehr als 60 Prozent gegenüber herkömmlichen Lampen erzielt werden. Das ist ein wesentlicher Beitrag zum Klimaschutz", so Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne). Die neue Technologie erlaube es zudem, Kreuzungen und Schutzwege gezielter ausleuchten zu können und Störungen für die Anrainer zu verringern. Die alten Seilhängeleuchten wären nun auch schon 60 Jahre im Dienst, so Harald Bekehrti von der Magistratsabteilung 33 (Wien leuchtet).
In der Causa LED gibt es am Dienstag, 19. Oktober, eine Präsentation im Museumsquartier (Arena 21). Ab 16 Uhr ist Einlass und danach besteht die Möglichkeit, die ersten Prototypen in unmittelbarer Nähe zu besichtigen. "Die heutige Präsentation ist in einer Schutzzone", sagt Veronika Mickel-Göttfert.
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