Neuer Rudolfsheimer ÖVP-Chef: "Die Stadt vergisst uns"
Markus Lill ist der neue Chef der Rudolfsheimer ÖVP. Wo er jetzt im Bezirk anpacken will, verrät er im Interview.
RUDOLFSHEIM-FÜNFHAUS. Der Neue ist der Alte: Georg Hanschitz (33) übergibt nach fünf Jahren als Bezirksparteiobmann an Markus Lill (50). Was Lill besser kann als Hanschitz und wo in der Partei nun angesetzt werden muss: Die beiden Rudolfsheimer im Interview.
Abschied als Obmann nach fünf Jahren: Mit einem lachenden oder weinenden Auge?
GEORG HANSCHITZ: Man geht immer mit einem lachenden und weinenden Auge. Aber das gute Verhältnis von Markus Lill und mir geht weit über die ÖVP hinaus. Also gibt es bezüglich der Übergabe kein weinendes Auge.
Was zeichnet Markus Lill aus?
HANSCHITZ: Er ist ein hemdsärmeliger Typ und gut darin, zu vermitteln, was ihm wichtig ist. Diese geradlinige Art fehlt mir selbst oft.
Das Highlight Ihrer Karriere?
HANSCHITZ: Großprojekte anzustoßen: das alte Dorotheum als Start-up-Center oder den Wirtschaftspark beim Westbahnhof. Aber das wird wohl auch in den nächsten fünf Jahren noch nicht umgesetzt, weil andere Projekte wie Aspern vorgezogen werden.
Zeigt da der Bezirk zu wenig Engagement?
HANSCHITZ: Bei aller Kritik an Bezirksvorsteher Zatlokal: Hier liegt es eindeutig an der Stadt. Rudolfsheim hat viel Entwicklungspotenzial, das nicht erkannt wird. Man vergisst uns oft.
Hätten Sie rückblickend etwas anders gemacht?
HANSCHITZ: Thematisch sind wir am Punkt. Wir müssen nur näher an die Menschen. Wir haben bisher Großprojekte aufgezeigt. Jetzt müssen wir rein ins Grätzel.
Können Sie das besser als Ihr Vorgänger?
MARKUS LILL: Ich habe zumindest mehr Zeit dafür. Ich wohne im 15. Bezirk und habe einen Kleingarten auf der Schmelz. Man kennt mich am Meiselmarkt. Zu kommunizieren, was in der Bezirksvorstehung passiert, das sehe ich als meine Aufgabe.
Was sind die nächsten Projekte?
LILL: Verkehrsberuhigungen auf der Goldschlagstraße und der Johnstraße sowie kleinere Themen wie fehlende Toiletten im Reithofferpark.
Drei Ziele für Rudolfsheim für die nächsten fünf Jahre?
LILL: Als ÖVP prozentuell zweistellig zu werden, wäre ein bescheidenes Ziel. Und das Zusammenleben weiterhin so friedlich und den Bezirk wirtschaftlich interessanter zu gestalten – Stichwort neuer Wirtschaftspark.
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