Gedanken zum Weihnachtsfest 2021
"Weihnachtszeit - Wie fröhlich"

Pfarrer Herbert Traxl teilt zu Weihnachten ein paar Gedanken mit den BezirksBlätter LeserInnen. | Foto: Roland Mair
  • Pfarrer Herbert Traxl teilt zu Weihnachten ein paar Gedanken mit den BezirksBlätter LeserInnen.
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BEZIRK LANDECK. In der aktuellen Weihnachtsbeilage der BezirksBlätter Landeck teilt Pfarrer Herbert Traxl einige Gedanken zur Weihnachtszeit.

Weihnachtszeit – Wie fröhlich

Das war er: nach 16 Jahren als Bundeskanzlerin nun der Abschied. Aber was für ein Abschied! Angela Merkels Worte haben mich beeindruckt und, ja, auch bewegt. Statt Missmut, Missgunst und Pessimismus sollten wir doch aus der Fröhlichkeit des Herzens heraus handeln, betonte sie – und dann noch einmal: „Es ist die Fröhlichkeit im Herzen, die ich uns allen wünsche.“ Man reibt sich die Augen: Redet so eine Politikerin, die über so viele Jahre zu den mächtigsten Personen unseres Planeten zählte? Schön und gut, könnte da mancher sagen, aber: woher diese Fröhlichkeit nehmen? Ich würde ja auch gerne fröhlicher sein, aber diese Pandemie, - diese Einschränkungen, - dieser Druck am Arbeitsplatz, - dieser Klimawandel – und zu all dem auch noch meine familiären Probleme …! Die Fröhlichkeit muss doch einen Grund, eine Quelle haben. Wo finde ich diesen Grund? Wo sprudelt diese Quelle?
Spontan kommt mir das Lied in den Sinn: „O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit“. Schon in der ersten Strophe wird deutlich, warum die Weihnachtszeit als eine fröhliche Zeit bezeichnet wird. Da heißt es nämlich „Welt ging verloren, Christ ist geboren“. Prägnanter geht’s nicht. Das also ist der Grund und die Quelle der Fröhlichkeit des Herzens: das große JA Gottes zu uns Menschen – sichtbar geworden, so glauben wir Christen, in der Geburt Jesu. Ich bin aber überzeugt: auch nicht religiöse Menschen erahnen manchmal, dass es eine liebende Macht gibt, die ihr Dasein umhüllt. Für Kinder ist dieses Gefühl sowieso eine unbewusste Selbstverständlichkeit (im Normalfall jedenfalls!). Deshalb auch ihre Lust am Spiel. Von Hugo Rahner stammt der schöne Gedanke: „Der wahrhaft spielende Mensch sieht: das Dasein ist fröhlich (weil in Gott geborgen) und tragisch (weil in seiner Freiheit gefährdet).“ Vielleicht gilt ja vom Fröhlich-sein dasselbe wie vom Dankbar-sein: wenn wir die Schale unserer Erwartungen an das Leben zu groß werden lassen, dann wird sich diese Schale einfach nie ganz füllen – und wir werden mürrisch und unzufrieden. Wenn wir hingegen die Schale unserer Erwartungen an das Leben klein halten, dann wird sie sich leicht füllen – und das Überfließende ist dann unsere Fröhlichkeit und Dankbarkeit. Und noch etwas: nicht der ernsthafte Mensch, sondern der mürrische, sich immerfort beklagende Zeitgenosse ist das Gegenteil der Fröhlichkeit.

In diesem Sinn wünscht Ihnen, verehrte Leserinnen und Leser, „Fröhliche Weihnachten“Pfarrer Herbert Traxl

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