Am eigenen Leib: Zu Gast am Elektro-Bau

Wenn an den TV-Geräten in den Zimmern das Bild an geht, habe ich meine Arbeit erfolgreich erledigt. | Foto: Siegele
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  • Wenn an den TV-Geräten in den Zimmern das Bild an geht, habe ich meine Arbeit erfolgreich erledigt.
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ISCHGL (wiedl.) Mein Weg führt mich ins sommerliche Ischgl, wo ich erst meinen Augen nicht traue: Ein Baukran reiht sich an den anderen und an vielen Hotels der Wintermetropole wird renoviert und gearbeitet. Und da sollen in bereits wenigen Monaten tausende Ski-Touristen untergebracht werden? "Der ganz normale Wahnsinn", erklärt mir Hadzic Sabahudin, Elektroinstallateur bei der Firma Elektro Müller: "Bis zum Start der Wintersaison muss hier alles fertig sein. Wir sind die Ersten und die Letzten auf der Baustelle". Viel Zeit für Smalltalk bleibt deswegen auch nicht mehr, müssen die Arbeiten doch zeitgerecht abgeschlossen werden. Nachdem im Lager im Dachboden die passenden Arbeitsmaterialien besorgt wurden, geht es in teils schwindelerregender Höhe an die Arbeit. Michael Jäger aus Kappl - seit 3 Wochen einer der 45 Lehrlinge bei Elektro Müller - verlegt auf der Terrasse die Leitungen, durch die später die Kabel eingezogen werden. Die "leichteste und ungefährlichste Arbeit" wird dann mir zu Teil: Nachdem die Leitungen gelegt wurden, darf ich die geschnittenen Kanäle wieder zuspachteln. Drei Stockwerke tiefer im Technikraum sind Johannes Lercher und sein Lehrling Marcel Siegele an der Arbeit. "Hier treffen sich alle Kabel, die im Haus verlegt sind", berichtet der Obermonteur Lercher, der seinem Lehrling gerade ein Schaltsystem erklärte. Sein Aufgabenbereich erstreckt sich über die Baukoordination, der Kommunikation mit Bauleitung und Kunden und der Lehrlingsausbildung. "Es hört nie auf interessant zu sein. Man hat jeden Tag eine andere Herausforderung, weswegen man nie auslernt", antwortet der Monteur auf die Frage, was ihn jeden Tag anspornt auf der Baustelle sein Bestes zu geben. Marcel Siegele - erst seit vier Woche im Betrieb - ist auch der Suche nach einer Lehrstelle bei Elektro Müller fündig geworden. "Ich suchte einen qualifizierten, erfolgreichen und etablierten Betrieb. Durch die Schnupperwoche erhielt ich erste Einblicke in die Firma und den Arbeitsalltag", erläutert der engagierte Jung-Elektriker seine Arbeitsplatzwahl. Interessiert und motiviert befolgt er die Anweisungen seines Vorgesetzten - das Arbeitsklima ist aber freundschaftlich. Auch hier im Kellergeschoss - in dem ich mich aufgrund der Höhenlage deutlich wohler fühle - bleibt nicht viel Zeit für Freizeitgespräche. Nach kurzer Einschulung darf ich die Kabel anklemmen, die später den TV-Empfang in den Gästezimmer garantieren. Nachdem ich Gott sei Dank noch nicht in den Strom gekommen bin und die Facharbeiter nicht länger aufhalten will, reise ich dann auch schon wieder ab, denn hier ist noch einiges zu erledigen, ehe das Hotel in der Ischgler Fußgängerzone im Winter bis auf das letzte Bett gefüllt sein wird...

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