Asylheim Kaifenau: Dank und Tränen zum Abschied

Blickten beim Abschiedsfest auf viele Integrationserfolge zurück: Betreuerin Diana Vidolman, "Kaifenau-Mutter" Cilli Juen und Leiter Helmuth Schöpf (v.l.).
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  • Blickten beim Abschiedsfest auf viele Integrationserfolge zurück: Betreuerin Diana Vidolman, "Kaifenau-Mutter" Cilli Juen und Leiter Helmuth Schöpf (v.l.).
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LANDECK (otko). Viele Erinnerungen schwirrten vergangenen Mittwoch durch den Gemeinschaftsraum der Flüchtlingsunterkunft Kaifenau. Freiwillige Helferinnen, hauptamtliche BetreurInnen, AsylwerberInnen und Freunde des Hauses waren versammelt und erzählten einander Geschichten aus den vergangenen 14 Jahren. Die anstehende Schließung der Landecker Kaifenau wurde nun mit einem großen Abschiedsfest begangen. Renovierungsbedarf in Kombination mit dem derzeitigen Rückgang an AsylwerberInnen im Bundesland veranlasste die Tiroler Sozialen Dienste (TSD) zur Auflassung dieser Unterkunft. "Hier missen wir mit unseren finanziellen Mitteln verantwortungsvoll umgehen", betont TSD-Pressesprecher Georg Mackner. "Es ist mit heute besonders wichtig, allen zu danken, die sich über die Jahre in der Kaifenau engagiert haben", so Mackner weiter.

Viel Herzblut investiert

Das Heim wurde am 23. Dezember 2013 eröffnet und der damalige Bürgermeister Bertl Stenico hatte sich sehr dafür eingesetzt. "Es war viel Herzblut dabei und damals sind 30 AsylwerberInnen eingezogen, die von zwei Leuten betreut wurden. Zu Spitzenzeiten waren 70 Leute im Haus", erinnerte sich Cilli Juen.
Im Jahr 2012 wurde das Heim umgebaut und unter Helmuth Schöpf weitergeführt. Inzwischen war es zu einer Institution der Stadt und darüber hinaus geworden. 2014 kamen dann mit Zams-Tramsweg und Pians die ersten Außenstellen. Am Höhepunkt der Flüchtlingskrise wurde auf fünf hauptamtliche MitarbeiterInnen aufgestockt. In 19 Heimen im Bezirk waren an die 300 AsylwerberInnen untergebracht.
"Ich möchte die Zeit nicht missen, auch wenn die Arbeit nicht immer leicht war. Der Dank gilt allen Unterstützern, die beim Aufbau der Struktur mitgewirkt haben, den 100 Ehrenamtlichen für ihre Zeit, den Gemeinden und dem Vermieter Andreas Walser für sein offenes Ohr und seine Taten. Bleibt zu hoffen, dass wir nach der Schließung des Heims zumindest eine Ablaufstelle im Bezirk haben", so Juen.
Auch Helmuth Schöpf, langjähriger Heimleiter, blickte zum Abschied auf viele Höhen und Tiefen zurück: "Über alle die Jahre hat unsere 'Kaifenau-Mutter' Cilli Juen, die von Anfang an dabei war, 1.200 AsylwerberInnen aus 30 Nationen betreut." Er verglich die Unterkunft mit einem Jugendlichen in der Pubertät, dem nun mehrere Nabelschnüre abgeschnitten werden. In diesem Zusammenhang dankte er den Gemeinden für die Möglichkeit der gemeinnützigen Arbeitsmöglichkeiten für die AsylwerberInnen sowie den Ehrenamtlichen für ihre Zeit. "Ich hoffe auf eine weitere Tätigkeit in den anderen 13 Häusern und dass die gemeinsame Arbeit nicht an ein Haus gebunden ist", so Schöpf.

Bereicherung für die Stadt

Auch Stadtchef Wolfgang Jörg und Vizebgm. Peter Vöhl waren zum Abschiedsfest gekommen. "Ich möchte mich bei allen Angestellten und Freiwilligen herzlich für ihr Engagement und ihren humanitären Einsatz bedanken", betonte Jörg.
Zu Musik, internationalen Leckreien und vielen spannenden Gesprächen fand die Abschiedsfeier schließlich ihren Ausklang. So schnell wird die Landecker Flüchtlingsunterkunft aber nicht in Vergessenheit geraten. Ihre vielen Erfolge sind Beweis, wie Vielfältigkeit und Menschlichkeit eine Gemeinde bereichern können.

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