Maikonzert

Fulminantes Ende der Ära Delago bei den "Rotjacken"

Mit einem "Best-Of" verabschiedete sich Hermann Delago nach 33 Jahren beim heurigen Maikonzert als Kapellmeister der "Perjener Rotjacken" - Ein fulminantes Musikspektakel mit hochkarätigen Gästen zum Abschluss der Ära Delago.

LANDECK (sica). Hermann Delago hat schon unzählige legendäre Showkonzerte mit "seinen Perjenern" aufgeführt, das letzte Maikonzert geht allerdings in die Geschichte ein: Delago verabschiedete sich nach 33 Jahren als Kapellmeister der Stadtmusik Landeck-Perjen mit einem "Best-Of" und Werken, die Delagos unvergleichliche Handschrift tragen. Mit hochkarätigen Gästen ging vergangenes Wochenende zweimal ein fulminantes Musikspektakel zum Abschluss der Ära Delago über die Bühne.

Bei seinen letzten Maikonzerten mit der Stadtmusik Landeck-Perjen füllte sich der Landecker Stadtsaal bis auf den letzten Platz. Unter den zahlreichen Besuchern konnte Obmann Peter Dapoz unter anderem Kooperator Basile Harusha, Bgm. Herbert Mayer, den Zammer Bgm. Benedikt Lentsch, Landesobmann vom TBV Elmar Juen und Bezirksobmann Florian Geiger begrüßen.

Hochkarätige Gastauftritte

In den letzten Jahrzehnten hat Delago rund 170 Arrangements und Kompositionen verfasst – Bei den Abschlusskonzerten wurde dem Publikum ein letztes Mal eine erlesene Auswahl präsentiert.

Mit "Dancer In The Dark" startete der Abend, gefolgt von der "Aquasonic Brass Fantasy", einem Stück das in der Bläserszene international bekannt ist und die Vielfalt des Elements Wasser darstellt. Trompeten in Sektkübeln, Flügelhornisten mit Schlauch und Trichter, Alex Mayer spielte auf einem Wasserrohr Didgeridoo, Franz Huber am Alphorn und Delago selbst auf einer Muschel aus Fiji.

"Diese Experimente auf der Bühne sind alles andere als Jux, sondern die Darbietung einer extrem anspruchsvollen Komposition",

betonte Delago.

Beim dritten Teil aus "Brass, Didge und Techno", dem "House Beat" war erneut Alex Mayer am Didgeridoo zu hören.

"Ungefähr um 2001 haben wir das Stück erstmals aufgeführt. Die Berührung von Blasmusik mit dem vielen damals noch unbekannten Techno Sound war höchst interessant, die Challenge am Stück war aber, genau im Metrum zu spielen",

blickte der Kapellmeister zurück.

Das letzte Stück vor der Pause war für Delago nicht nur ein Höhepunkt des Abends, sondern seines ganzen Musiker-Lebens: Gemeinsam mit Sohn Manu Delago wurde das Stück "Hangout For Concert Band" kreiert, welches das Publikum für ca. eine Viertelstunde in den Bann zog. Durch den Umstand, dass Manu Papa und Hermann Delago dadurch mit 65 das erste Mal Opa geworden war, hatten die beiden endlich zeitlich wieder einmal die Gelegenheit, gemeinsam an einem Stück zu arbeiten. 

"Es ist eine Ehre, mit diesem genialen Typen Musik zu machen",

streute Hermann Delago seinem Sohn Rosen.

Der zweite Teil der Maikonzerte "hat es bekanntlich in sich", wie Delago nach der Pause nochmals betonte. Damit hatte er nicht zu viel versprochen, losgelegt wurde direkt mit einem Gastauftritt der weitum bekannten Mundart-Rappern von "Von Seiten der Gemeinde", für deren aktuelles Album "Almen aus Plastik" Delago Bläsersätze geschrieben und eingespielt hatte.

Nach "Wolffreie Zone" und "Huam kema" wurde auf der Bühne für die letztjährige Starmania Gewinnerin Anna Buchegger Platz gemacht, die mit der Stadtmusik Landeck-Perjen den hymnischen Batak-Song (Batak Musik darf bei keinem Maikonzert von Delago fehlen) "Lupa Do Ho" und danach Stimmungssound bei "Bad Girls - Hot Stuff" zum Besten gab.

Combo Delago Gründungsmitglied Marc Hess heizte mit Buchegger und Marie Dapoz bei "Sledgehammer" ein. 

"Das offiziell letzte Stück des Abends liegt mir extrem am Herzen - Pink Floyd hat mich sehr geprägt", erläuterte Delago. "Comfortably Numb" wurde mit dem Gesang von Christoph Dapoz und einem Gitarrensolo von Christoph Kuntner abgerundet.

Als emotionale Zugabe gab Hermann Delago mit Tochter Maritta am Cello "Music" von John Miles mit dem treffenden Songtext "music was my first love - and it will be my last" zum Besten.

"Großes in dieser Formation erlebt"

Im Februar 1989 leitete Delago bei den "Perjener Rotjacken" die erste Musikprobe und wollte die Kapelle ursprünglich nur für ein Jahr übernehmen – Schlussendlich sind 33 daraus geworden:

"Wir waren Jahrzehnte lang unterwegs und haben in dieser Formation Großes erlebt. Danke an alle, die mich auf diesem Weg begleitet haben und mit mir Musik machen",

so Delago.

Von seiner Musikkapelle gab es für ihn ein Kunstwerk von Elmar Peintner zum Abschied:

"Du hast die Blasmusik und uns alle durch deine Kreativität geprägt und dafür sagen wir von Herzen Danke",

betonte Obmann Peter Dapoz.

"Du hast oft der Zeit voraus eine andere Art der Blasmusik präsentiert und vielen Leuten Freude bereitet. Im Namen der Stadt Landeck sage ich dir vielen Dank für dein Wirken – Die Stadt Landeck verneigt sich vor deinem Lebenswerk",

unterstrich Bgm. Herbert Mayer.

Mit dem Lieblingsmarsch von seinem Vater verabschiedete sich Delago endgültig und das Publikum ehrte ihn mit tosendem Applaus und Standing Ovations.

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