„Unter dem Stern der Hilfsbereitschaft“
Gospelchor Stanzertal und echt STARK gaben Benefizkonzert am 20. November

Der Gospelchor Stanzertal und das Ensemble "echt STARK" haben am 20. November zum Benefizkonzert in die Pfarrkirche St. Anton am Arlberg geladen.  | Foto: Elisabeth Zangerl
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Der Gospelchor Stanzertal und das Ensemble echt STARK gaben ein Benefizkonzert in memoriam Pfarrer Augustin Kouanvih. Zu hören gab es im einstündigen Konzert in der Pfarrkirche St. Anton am Arlberg moderne und traditionelle Gospel- und Kirchensongs, ebenso französische Lieder und mitreißende, afrikanische Rhythmen.

ST. ANTON AM ARLBERG. (lisi). „Dieses Benefizkonzert steht unter dem Stern der Hilfsbereitschaft“, mit diesen Worten eröffnete die Initiatorin und musikalische Leiterin des Gospelchors Stanzertal, Nicole Öttl, das sehr gut besuchte Benefizkonzert in St. Anton am Arlberg. Der Erlös dieses Konzertes kommt über die Bruderschaft St. Christoph, welche die Spendenaktion abwickelt, Honorine Houedanou zugute. Die in Belgien lebende Großcousine des im Sommer verunglückten, beliebten und langjährigen Stanzertaler Seelsorgers Augustin Kouanvih leidet an einer chronischen Gelenksentzündung (chronische rheumatische Polyarthritis). „Ohne eine notwendige Behandlung versteifen ihre Gelenke“, erklärt Nicole Öttl über die schwere Krankheit der 35-jährigen, die bereits arbeitsunfähig ist. Auch erwähnt die Benefizkonzert-Initiatorin: „Es gäbe eine spezielle Therapie, die sie sich nicht leisten kann." Auch die Krankenkasse habe diese Unterstützung abgelehnt, weswegen Pfarrer Augustin ihr monatlich 400,- Euro an Unterstützung überwiesen hat. Weiters wählte Öttl die allseits bekannten Worte von Martin Luther King „I have a dream“ (Ich habe einen Traum): „Ich habe einen Traum – jeder spendet monatlich nur zwei Euro und sie kann sich diese Therapie leisten“, so Öttl und: „Und ihr Leben wäre wieder lebenswert.“

Musik für den guten Zweck

Mit klassischen Gospel-Songs wie „Kumbaya, my lord“ startete das Benefizkonzert, zu hören war neben französischen Liedern (eine Hommage an Pfarrer Augustin, dessen Muttersprache französisch war), auch „Du darfst in Frieden ruhn“, nach der Melodie von „The winner takes it all.“ Während der musikalischen Pausen wurde auf das Leben von Pfarrer Augustin zurückgeblickt. Der im August 1961 in Togo geborene Seelsorger verlor bereits in jungen Jahren seinen Vater: „Er kenterte beim Fischen“, hieß es in seinem Lebenslauf. Nach dem Tod des Vaters kam Augustin in eine Familie, in der er „Hunger, Bosheit und Entbehrungen“ erleben musste, erst später durfte er wieder zu seiner liebevollen Mutter zurück kehren: „Dort entdeckte er seine Lebensfreude wieder“, hieß es weiter. In weiterer Folge studierte er in seinem Heimatland Togo Philosophie und Theologie, wurde 1990 in Lomé zum Priester geweiht und kam 1997 nach Österreich, wo er ein Master- und Doktoratsstudium ablegte. Der Titel seiner Dissertation lautete: „Rechte und Würde der Frau in der südtogolesischen Gesellschaft und Kirche.“ Von 2008-2019 war er Seelsorger im Seelsorgeraum Oberes Stanzertal, seit 2019 im Stubaital, wo er in der Nacht vom 22. auf den 23. Juli auf dem Nachhauseweg von einer Mure mitgerissen wurde und seither als vermisst gilt. „Unsere Zukunft ist der Himmel“, waren seine letzten Worte – an diese erinnerte sich auch der Pfarrer aus Fulmpes, der eigens zum Konzert gekommen war und ebenso an Pfarrer Augustin gedachte wie sein Nachfolger im Stanzertal, Pfarrer Norbert Jakab. Auch rührende Zeilen von Honorine Houedanou, die sie über Pfarrer Agustin verfasste, wurden vorgelesen, etwa: „Seine Lebensfreude und Freundlichkeit brachten ihm viele Freunde.“ Eines der letzten Stücke des Abends war ein afrikanisches Lied, mit Trommeln dargebotene Rhythmen inklusive - ebenso "Lufballon" von Helene Fischer, das Nicole Öttl für Pfarrer Augustin umgeschrieben hat. Gespendet werden kann auch unter: Raiffeisenbank Arlberg Silvretta, IBAN: AT52 3624 8000 0081 2107, BIC: RZTIAT22248.

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