Kraftakt trägt Früchte

PFUNDS/NAIROBI. Kibera bei Nairobi zählt mit 500.000 bis 700.000 Menschen zu den größten Slums der Welt. Tendenz: steigend. Nur die wenigsten gehn als gutes Beispiel voran und engagieren sich freiwillig. Die 24-jährige Pfundserin Synthia Larcher ist eine davon.

„Ich wollte die Welt sehen und einfach reisen. Auf meiner Reise vor drei Jahren nach Afrika wurde ich krank und musste ins Krankenhaus in die Hauptstadt Nairobi. Das Elend der Menschen dort war schrecklich. Da konnte ich nicht wegsehen“, schildert die Pfundserin. „Ich begann in den Slums zu arbeiten. Anfangs als Volunteer in Schulen, wo ich taubstumme Kinder unterstützte“, erklärt sie.

Der damals noch dreijährige Bub Brandon war einer ihrer ersten „Patienten“. „Brandon hatte eine Infektion in den Ohren. Seine Eltern aber waren mittellos, um sich helfen zu lassen.“ Synthia half Gelder aufzutreiben, zahlte dabei mitunter auch selbst mit, um dem Bub das Leben zu retten. Die Pfundserin unterstützte mit der Zeit immer mehr Kinder. „Ich schenke den Kindern meine Zeit. Ich habe sie, ihre Väter und Mütter haben sie nicht.“

Die Oberländerin ist aber auch in einer Therapiegruppe für körperlich behinderte Kinder aktiv. „Solche Kinder werden teilweise versteckt von ihren Eltern, weil sich diese schämen. In Workshops schaffen wir Bewusstsein, dass die Eltern zu ihren Kindern stehen.“ Außerdem wird diesen Kindern beim Lernen unter die Arme gegriffen. „Wir geben ihnen Lernhilfen aus Holz, damit sie sich Fertigkeiten aneignen können.“ Geplant hat Synthia jetzt auch ein Projekt mit taubstummen Frauen.

Wichtig ist der engagierten Pfundserin in ihrer Arbeit möglichst langfristig den Menschen helfen zu können: „Als weiße Frau kann ich im Krankenhaus nicht puschen. Aber ich kann den Menschen die Möglichkeit geben zumindest ihr Leben zu puschen.“ So wurden beispielsweise für eine Familie Kochpfannen angeschafft. Für eine Frau wurde ein Föhn gekauft, weil die Frau ein Talent für das Flechten hat. Für körperbehinderte Kinder wurden bereits angepasste Sitzhalterungen besorgt. „Ein guter Freund von mir ist Snowboarder und wird von der Zahnpasta-Marke Colgate unterstützt. Colgate hat den Kindern Zahnbürsten und Zahnpasta geschenkt.“ Einer anderen Familie wurde ein Fahrrad besorgt, damit der Vater Brot und Milch ausliefern kann. Einer anderen Frau wurde eine Popcornmaschine gekauft, mit der sie jetzt ihren Lebensunterhalt bestreitet.

Auf einen breiten Reigen an Unterstützern und Freunden darf sich die 24-Jährige heute stützen, der sie finanziell unterstützt. „Meine Freunde hatten letztes Jahr die Idee einer Benefizveranstaltung. Sie gründeten den Eventverein Pfunds und konnten bei „Charity for Africa“ 21.000 Euro einfahren.“ Die Charity ist auch für heuer geplant.

Das Geld floss auf das Spendenkonto der Dreikönigsaktion Nr: 93000330, BLZ: 60000, Verwendungszweck: WL Larcher Kenia, IBAN: AT236000000093000330, BIC: OPSKATWW, Registrierungsnummer: 1210.
Weitere Infos unter eventvereinpfunds@gmail.com.

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