"Kultstätte" in Ladis ausgegraben

Freuten sich über die Funde: Mag. Marion Steger (Ardis), Familie Netzer, Bgm. Florian Klotz, Mag. Johannes Pöll und Christoph Faller (Ardis) (v.l.)
16Bilder
  • Freuten sich über die Funde: Mag. Marion Steger (Ardis), Familie Netzer, Bgm. Florian Klotz, Mag. Johannes Pöll und Christoph Faller (Ardis) (v.l.)
  • hochgeladen von Daniel Schwarz

LADIS (das). "Uns war bewusst, dass wir hier archäologische Funde erwarten müssen, aber dieses Ausmaß überraschte uns doch!" mit diesen Worten präsentierte Anton Netzer seine umfangreichen Fundstücke, welche innerhalb seines Baugrundstücks ausgegraben wurden, bei einem Pressetermin in Ladis. Diese waren im Zuge eines Neubaus am Fuße der Burg Laudegg von Archäologen der Firma Ardis ans Tageslicht befördert worden.

Verantwortung bewusst

"Wir sind uns unserer Verantwortung gegenüber der Gemeinde, des Landes und der Menschen in unserer Region bewusst. Jeder sollte wissen, dass Ladis und das Sonnenplateau eine große Geschichte hat!" erklärte der Bauherr seine Vorgehensweise. Für diese Offenheit bedankte sich Mag. Johannes Pöll vom Bundesdenkmalamt beim Altbürgermeister: "Die Zusammenarbeit zwischen Bauherr und Archäologen ist hierbei essentiell und wichtig für ein gutes Ergebnis!"
Umfangreiches Material
Nicht weniger als 17 Kisten voll mit Fundstücken konnten der Bauherr und die Archäologen vorweisen. Dies sind 20.000 Fundstücke, sie reichen von Knochen von teilweise ganzen Tieren über Metallfunde wie Bronzenadeln und Ringen bis zu Keramikstücken die in die Bronzezeit zurückreichen. Der Großteil der Fundstücke, also 15.000 davon, stammen nicht wie man vermuten könnte, aus dem Mittelalter, sondern tatsächlich aus der Bronzezeit. Lediglich zwei der unzähligen Fundstücke, eine Kanonenkugel und ein Schleifstein, können auf das Mittelalter zurückdatiert werden.

Kultstätte in Ladis

Die Tatsache, dass weder Hüttenlehm noch Holzspuren, welche auf Siedlungsspuren in diesem Bereich hindeuten, gefunden wurden, liegt die der Verdacht nahe, dass es icj hier um eine steinzeitliche Kultstätte handelt. "Bedenkt man die verkehrsgeographisch wichtige Lage der Fundstelle und den Blickkontakt zum Piller Sattel, so ist für den Steilhang eine Interpretation als „kultische Stätte“ naheliegend," so der Bericht der beiden Archäologen. Auch Funde von bearbeiteten Knochen und und Keramikfragmenten lassen auf diese Annahme schließen.

Die richtige Arbeit beginnt aber erst: Alle Fundstücke müssen katalogisiert und untersucht werden. Diese Arbeit wird meist für Bachelor- oder Masterarbeiten verwendet, doch bei diesem unfangreichen Material könnte sich die Arbeit als sehr langwierig herausstellen.

Wo: Ladis, 6532 Ladis auf Karte anzeigen
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.