Pettneu: Deponie-Projekt wurde abgelehnt

Das Deponieprojekt beim Pettneuer Weiler Reit wurde zurückgezogen. Eine Ersatzfläche wird nach wie vor gesucht. | Foto: Archiv/Kolp
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PETTNEU (otko). Im vergangenen Jahr sorgte im Pettneuer Ortsteil Reit ein geplantes Deponieprojekt des Strenger Erdbauunternehmens Thomas Siegl für Widerstand bei den Anrainern. Nach einem Veto der Gemeinde im März wurde das Vorhaben auf Eis gelegt.
Ende Mai wagte der Betreiber einen zweiten Versuch und reichte ein modifiziertes Projekt ein. Nördlich der Stanzertallandesstraße sollte auf einer 8.547 Quadratmeter großen Fläche 85.000 Kubikmeter Bodenaushub gelagert werden.
Schließlich fand im Juni die mündliche Verhandlung statt, die mit einem Knalleffekt endete. Siegl zog schlussendlich sein Vorhaben zurück.

Ersatzprojekt ist gestorben

Im Zuge dessen bot Bgm. Manfred Matt seine Unterstützung für eine Ausweichfläche an. Schließlich wurde eine viel versprechende Ersatzfläche südlich der S16 gefunden.
Vergangene Woche gab es aber auch dafür eine definitive Absage: "Alle befürworten das Projekt. Fünf Grundeigentümer hätten ihre Flächen für eine Deponie für 100.000 Kubikmeter Aushub zur Verfügung gestellt. Jetzt geht aber ein Grundbesitzer auf die Barrikaden und ich habe ein endgültiges Nein bekommen", zeigt sich Erdbauunternehmer Siegl enttäuscht.
Der neue Standort wäre ideal gewesen, da er vom Siedlungsraum weit weg liegt. Allem voran wäre eine Zufahrt über die Anschlussstelle Schnann möglich gewesen, was nahezu den gesamten Lkw-Verkehr auf die Schnellstraße gebracht hätte. Zudem bot Siegl an, die Aufbereitungsanlage befristet auf ein Jahr zu betreiben und sie bei einer zu hohen Belastung wieder zu schließen.
"Ich habe es im guten versucht und habe 2013 alles zurückgezogen. Jetzt fällt man mir in den Rücken", ärgert sich Siegl. Pikanterweise wohnt dieser Grundeigentümer auch im Weiler Reit. "Damals haben sie gesagt, dass ich dort schütten könnte", so Siegl.

Deponie-Lösung gesucht

"Es braucht aber ein Umdenken, da es umweltpolitisch eine Katastrophe ist, Tonnen von Aushub von St. Anton nach Zams zu fahren", verweist Siegl. Schon jetzt würden in St. Anton jährlich 35.000 Kubikmeter Material anfallen und dazu kämen noch weitere 55.000 Kubikmeter von der bevorstehenden Fluchtstollenerweiterung im Arlbergtunnel.
"Es ist immer eine private Entscheidung, die man akzeptieren muss. Gerade die Verkehrsentlastung wäre für den Ort positiv gewesen", erläutert Bgm. Matt. Vielleicht gibt es laut Matt aber noch eine weitere Ersatzfläche.

Lesen Sie dazu den Kommentar: Geeignete Lösung ist sehr schwierig

Das Deponieprojekt beim Pettneuer Weiler Reit wurde zurückgezogen. Eine Ersatzfläche wird nach wie vor gesucht. | Foto: Archiv/Kolp
Bgm. Manfred Matt: "Ich habe mich eingesetzt. Es ist eine private Entscheidung, die man akzeptieren muss."
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