Begeisterung und Nachdenklichkeit
Premiere von "Kein schöner Land" voller Erfolg

Hans Thöni ließ es sich nicht nehmen bei der Premiere von "Kein schöner Land" dabei zu sein. Im Bild mit Pfarrer Attila Simon.  | Foto: Arlberger Kulturtage
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  • Hans Thöni ließ es sich nicht nehmen bei der Premiere von "Kein schöner Land" dabei zu sein. Im Bild mit Pfarrer Attila Simon.
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ST. ANTON (jota). Kein einfaches Stück, an das sich die Arlberger Kulturtage nach mehr als 20 Jahren wieder gewagt haben. Unter der künstlerischen Leitung von Lisa Krabichler wurde das Drama von Felix Mitterer "Kein schöner Land" erneut am Originalschauplatz in St. Anton als MultiMedia-TheaterLesung aufgeführt. Heimatforscher Hans Thöni, der das Schicksal vom jüdischen Tourismuspionier in den 1970-er Jahren aufgerollt und ins Bewusstsein der Menschen zurückgeholt hatte, war tief berührt. 
Bei der Premiere und den Nachfolgeterminen gab es Standing Ovations sowie höchstes Lob für die künstlerische Leiterin Lisa Krabichler und Katharina Spiss, Daniela Berger, Peppi Spiss sowie Hartwig Ladner, die in extrem herausfordernde Rollen geschlüpft waren, für Harry Triendl und dessen musikalisches Gesamtkunstwerk sowie die berührenden Kunstausstellungen von Krabichler und Spiss.
Es war ein bewegender Abend in St. Anton. Bei der Premiere waren zahlreiche Vertreter:innen aus Politik, Wirtschaft, Kunst und Kultur anwesend. 
"Wir hoffen über Bewusstseinsbildung und Aufklärung, über Sichtbarmachung und Erinnerung eine Innenschau und Besinnung zu ermöglichen. Und deshalb machen wir kein schöner Land", betonte eine mehr als berührte Lisa Krabichler anlässlich der Eröffnung über die Beweggründe der Wiederaufnahme des Stückes und über die Aufarbeitung der Ortsgeschichte. Ihre Vision einer gleichberechtigten, vorurteilsfreien Welt ist getragen von Menschlichkeit und Achtsamkeit, von Offenheit und Direktheit, von Bewusstmachung und Begegnung.
"Gomperz war ein Visionär, ein Wegbereiter des Tourismus", so Peppi Spiss, Präsident der Arlberger Kulturtage, der ein wichtiges Ziel der Arlberger Kulturtage darin sieht, gegen das Vergessen aufzutreten und bereits Anfang der 2000-er Jahre das Stück in St. Anton gemeinsam mit den Stanzertaler Bühnen inszeniert hatte. "Ein Mann mit Mut, Ideen und Tatkraft. Zwischen den Weltkriegen hat Gomperz St. Anton zu dem gemacht, was es heute ist!" Kunst muss etwas bewegen, ist Spiss überzeugt. 
"Heute kehrt das Drama in einer neuen Interpretation zurück. Es ist nicht nur eine Aufführung, sondern eine ehrfürchtige Erinnerung",  betonte Iris Zangerl-Walser, Landtagsabgeordnete für Kunst und Kultur bei der Premiere. 
Kulturgemeinderätin Tanja Senn hob die regionale Bedeutung der Kulturarbeit hervor. Besondere Anerkennung gab es für die langjährige Arbeit der Arlberger Kulturtage, die mit dieser Inszenierung einen weiteren kulturellen Meilenstein setzten.
Von vielen Emotionen getragen war die Anwesenheit des Heimatforschers Hans Thöni, dessen genaue und unbequeme Recherchen über das Schicksal des jüdischen Tourismuspioniers Rudolf Gomperz die Grundlage für Felix Mitterers Drama bildeten. Sichtlich bewegt erlebte Thöni, wie ein wesentlicher Teil seines Lebenswerks in dieser eindrucksvollen Theaterlesung eine breite Resonanz fand – ein berührender Höhepunkt des Abends.

Die szenische Lesung machte betroffen, traf mitten ins Herz.

Die Darbietung wurde durch die beeindruckende visuelle Gestaltung von Lisa Krabichler im „Raum der Erinnerung“ ergänzt, der mit einer fast sakralen Atmosphäre die Zuschauer in eine eigene Stimmung versetzte. Besonders hervorzuheben sind auch die Arbeiten von Harry Triendl, dessen genau durchdachte Verbindung von Peppi Spiss’ monumentalem Bildzyklus mit Videosequenzen und Musik eine neue, dichte Form der Erzählung schuf. Mit dem Zusammenspiel von Sprache, Klang, Bild und Projektion entstand eine fesselnde Spannung, die das Publikum in stille Konzentration versetzte.
Zur Premiere waren ua Pfarrer Attila Simon, TVB-Obmann Josef Chodakowsky, TVB-Direktor Martin Ebster, Peter Mall (Geschäftsführung der St. Antoner Fremdenverkehrs Förderungsges.m.b.H.), Mario Thurner (Geschäftssleitung Raiffeisenbank Arlberg-Silvretta), Markus Strolz (GF EWA), Paul Naredi-Rainer und Philipp Zitzlsperger (Kunsthistorisches Institut der Universität Innsbruck), Künstler Norbert Pümpel oder die Bürgermeister Roland Wechner und Harald Sieß gekommen.
Weitere Aufführungen von „Kein schöner Land“ finden im Arlberg WellCom am 13., 16., 18., 19.
und 20. Juli jeweils um 20.00 Uhr statt. Die begleitenden Kunstausstellungen sind ab 19.00 Uhr sowie nach Vereinbarung frei zugänglich.

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