Schule noch zurückhaltend

Haring Univ  Prof  Christian 2010-1_b | Foto: Tiefenbacher

Die Jugendlichen des Bezirks Landeck sind in ihrer Risikobereitschaft keine Ausnahme in Tirol.
LANDECK (tani). Auch bei ihnen besteht ein überdurchschnittlich hohes Risiko in Bezug auf Alkohol- und Nikotinkonsum, Selbstverletzungs- und Suizidgefährdung sowie Mobbing an der Schule. „Hinter dem riskanten und selbstschädigendem Verhalten stehen häufig psychische Probleme, die auch im engsten Umfeld meistens unerkannt bleiben”, erklärte Univ. Prof. Prim. Dr. Christian Haring, Direktor des psychiatrischen KH Hall. Dem soll das europaweite Projekt „Saving and Empowering Young Lives in Europe” (SEYLE) vorbeugend entgegenwirken. Tirol ist eines von zwölf Zentren, das sich daran beteiligt. Leiter des Seyle-Programms in Tirol ist Prof. Haring. Im Bezirk Landeck soll das Gymnasium Landeck (4. bis 7. Schulstufe) mitmachen. Dort hat man sich bisher sehr zurückhaltend gezeigt, weshalb der Projektstart verschoben werden musste. „Wir sind gerade dabei, den Weg aufzubereiten”, so Prof. Haring. Die Schwerpunkte des Programms liegen in der Analyse (wie viele Jugendliche finden überhaupt Hilfe, wenn sie Hilfe suchen) und der Kompetenzsteigerung der Schulen (Lehrer etc.) und Schülern. Zudem werden Posteraktionen in Klassenräumen durchgeführt. Basis ist eine Fragebogenuntersuchung an den Schülern. Von ihnen will man zum Beispiel wissen, welchen Musikgeschmack bzw. welche Hobbys sie haben. Gefragt wird auch nach Alkohol und Drogen. Im Abstand von drei und zwölf Monaten folgen zwei Nachuntersuchungen. Bereits nach der Erstuntersuchung wird gefährdeten Schülern Hilfe angeboten. Prof. Haring legt Wert darauf zu betonen, dass dieses Angebot freiwillig und vertraulich ist. „Denn uns ist das Prinzip der Schweigepflicht und Vertraulichkeit oberstes Gebot”, sagte Prof. Haring.

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