Sechs anonyme Schultern zum Ausweinen

Pädagoge Christian Mayer, Erziehungsberaterin Miriam Pöschl und Psychologe Reinhard Pfandl (v. li.): "Wenn die Klienten uns kontaktieren, ist bereits der 1. Schritt getan." (Nicht im Bild: Pädagoge Christian Deimbacher.)
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  • Pädagoge Christian Mayer, Erziehungsberaterin Miriam Pöschl und Psychologe Reinhard Pfandl (v. li.): "Wenn die Klienten uns kontaktieren, ist bereits der 1. Schritt getan." (Nicht im Bild: Pädagoge Christian Deimbacher.)
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LANDECK (Me.). Sie sind ein engagiertes Beraterteam in Landeck, das sich dem Sorgenkind Mann, Frau, Kind oder Jugendliche annehmen. Geht es um Elternarbeit, Scheidung oder Entwicklungsfragen wird die Erziehungswissenschaftlerin Miriam Pöschl von der Erziehungsberatung (EB) auf den Plan gerufen.
Brennt es hingegen dem Mann unter den Nägeln sind die Pädagogen Christian Mayer und Christian Deimbacher sowie der Psychologe Reinhard Pfandl von der Männerberatung "Mannsbilder" 1. Adresse – Ganz gleich, ob es nun der 12-Jährige ist, der gemobbt wird oder der ratsuchende erwachsene Mann, der arbeitslos ist.
Komplett wird das Beratungsangebot mit Psychotherapeutin Christina Pale und Pädagogin Angelika Preßlauer von der Oberländer Frauenberatung, die sich Frauen und Mädchen verschreiben, die Opfer von sexualisierter Gewalt sind und Frauen, die mit Belastungen am Arbeitsplatz oder in der Familie konfrontiert sind.

Von Leistungsdruck, Hilflosigkeit und einer hohen Dunkelziffer

Erzählt Pöschl aus ihrem Berufsalltag, fällt auf, dass sie oft mit Leistungsdruck konfrontiert wird. Pöschl: "Ich berate Kinder, die haben Bauchweh wegen Leistungsdruck in der Schule."
Von einem typischen Fall in der Männerberatung erzählt Psychologe Pfandl: "Wenn der Vater sein Kind nicht mehr sehen darf, weil die Ex-Frau das mit allen Mitteln verhindert, da macht sich dann Hilflosigkeit beim Klienten breit."
Dass die Bereitschaft bei Frauen zur Anzeige immer mehr steigt, weiß Sozialpädagogin Pale: "Frauen lassen sich nicht mehr alles gefallen. Die Beratung muss aber nicht zur Anzeige führen." Die Dunkelziffer ist dennoch hoch, weiß Preßlauer: "Von zehn betroffenen Frauen meldet sich eine bei der Frauenberatung."

Die nötige Distanz zur Arbeit

Dass es in den Beratungen keine "aufsuchende Arbeit" gibt, erklärt Pöschl: "Es gilt das Kommen-Prinzip." Von der nötigen Distanz, die es bei der Arbeit braucht, davon können die Berater ein Lied singen. Mayer: "Es gibt Fälle, die gehen einem sehr nahe, trotzdem muss man abgrenzen."
Was schnelle Lösungen angeht, da kann keiner der Berater Wunder wirken. Mayer: "Wenn Männer kommen und schnelle Lösungen wollen für ihr Problem, das gibts nicht." Presslauer bestätigt: "Die Frauen kommen in vielen Fällen ein halbes Jahr zu uns. Selten brauchts ein bis zwei Gespräche."
Geschätzt wird bei den Anlaufstellen das anonyme Gespräch. Presslauer: "Viele sagen zu mir, ich bin froh, dass Sie nicht meine Familie kennen."

Brauchen Sie Hilfe? Kontaktieren Sie die Beratungseinrichtungen!

Erziehungsberatung: Erziehungswissenschafterin Mag. Miriam Pöschl
Innstraße 15
6500 Landeck
Telefon: 05442 6996-5436
E-Mail: erziehungsberatung-landeck@utanet.at

Männerberatung "Mannsbilder": Pädagoge Christian Mayer, Pädagoge Christian Deimbacher und Psychologe Reinhard Pfandl
Schulhausplatz 7 (Alter Widum)
6500 Landeck

Öffnungszeiten: Montag 15.00 bis 18.00 Uhr
Telefonische Terminvereinbarung unter 0650 7901 479.
E-Mail an beratung.landeck@mannsbilder.at

Oberländer Frauenberatung:
Frauen im Brennpunkt: Pädagogin Mag. Angelika Preßlauer
Innstraße 15 (altes Gesundheitsamt), Zimmer Nr. 305
6500 Landeck

Montag bis Donnerstag von 8.30 bis 12.30 Uhr und von 14.30 bis 16.30 Uhr, Freitag von 8.30 bis 12.00 Uhr. Telefonische Terminvereinbarung unter 0512 587608, E-Mail an a.presslauer@fib.at

Frauen gegen VerGEWALTigung: Psychotherapeutin Christina Pale
Schulhausplatz 7 (im Alten Widum)
6500 Landeck

Montag und Freitag von 9.00 bis 12.00 Uhr, Dienstag, Donnerstag und Freitag von 9.00 bis 16.00 Uhr. Telefonische Terminvereinbarung unter Telefonische 0512 574416.

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