Shafiulla aus Afghanistan: "Warte auf eine gute Entscheidung!"

Der Afghane Shafiullah kam über den Iran in die Türkei, nach Griechenland und weiter nach Österreich. Er ist eine Kämpfernatur.
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LANDECK (Me.). Seine durchgemachten Strapazen sind dem 21-jährigen Shafiullah aus Afghanistan äußerlich kaum anzusehen - er ist eben taff. Der Jugendliche lebt sein zwei Jahren in Österreich und wartet wie die anderen Asylanten im Landecker Flüchtlingsheim auf das OK der Behörden in Österreich bleiben zu dürfen, er selber hofft instinktiv auf eine positive Erledigung seines Verfahrens: "Ich warte auf eine gute Entscheidung. Man muss warten bis man an der Reihe ist.".
Shafiullas Professionalität Dinge hinzunehmen wie sie sind, ist beachtlich. Er sagt: "Ich bin nicht alleine in Österreich, es gibt genügend andere in derselben Situation."

Auf die Frage, warum er nach Österreich kam, hielt der Afghane kurz inne, dann antwortete er: "Ich hatte Probleme mit dem Sohn des stellvertretenden Gouverneurs, ich habe ihn im Kampf geschlagen, dann wurde mir der schwarze Gürtel genommen." Der Bursche, der fünf Jahre professioneller Kickboxer in einem Sportverein war, meint nachdenklich: "Ich bin kein reicher Mensch, ich bin normal. Politiker in Afghanistan haben Einfluss." Soldaten der Regierung haben den Jugendlichen kurze Zeit drauf aufgefordert das Land zu verlassen - Shafiullah schmunzelt: "Da habe ich mich mit den Soldaten angelegt".
Im Juni 2010 hat der Bursche sein Land verlassen - auf seiner Flucht verbrachte der Jugendliche 120 (!) Tage in einem LKW, zusammen mit 15 weiteren Flüchtlingen aus dem Iran und Somalia.

Shafiullah erzählt wie schwer ihm das neue Leben ohne Familie in Österreich fällt: "Damals hatte ich keine andere Wahl, aber wir telefonieren ein- bis zweimal im Monat. Das ist sicher nicht einfach." Wenn sein Aufenthaltsbescheid positiv erledigt wird, "kann ich meine Familie wieder sehen, aber das braucht viel Geld".
Dem Leben in Österreich will der Junge eine Chance geben: "Hier fühle ich mich sicherer, ich kenne viele Leute hier und Landeck finde ich schön." Geht alles gut, will er eine Lehre als Elektriker beginnen, "ich möchte einen Beruf richtig lernen." Mit den anderen Asylwerbern in der Kaifenau versteht sich Shafiulla gut, kommuniziert wird untereinander in Deutsch: "Ich finde, wenn man in ein fremdes Land kommt, muss man die Sprache von dort sprechen." Seine Begeisterung fürs Kickbocken lebt der Afghane in einem Sportverein in Innsbruck, ein paar Stunden darf Shafiullah auch für die Stadtgemeinde arbeiten und er besucht den wöchentlichen Deutschkurs im Heim.

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